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Arbeitslose Goldener Herbst geht zu Ende

Im Oktober 2016 ist die Arbeitslosigkeit in der Altmark auf das bislang niedrigste Niveau gesunken. Trotzdem ist sie hoch.

Von Egmar Gebert 03.11.2016, 00:01

Stendal l Im August 9,5 Prozent Arbeitslose in der Altmark, im September 9,3 und im Oktober eine Arbeitslosenquote von 9,1 Prozent. Das liest sich gut. Die Richtung stimmt. Für Markus Nitsch, den Chef der Stendaler Arbeitsagentur, sind die 9524 dem Arbeitsamt gemeldeten Altmärker ohne Job, die sich hinter den aktuellen Prozenten verstecken, allerdings kein Grund zum Jubeln.

Zwar spricht auch er von einem „neuen Tiefststand seit der Wiedervereinigung“, auf den die Zahl der Arbeitslosen gesunken ist, sagt jedoch im gleichen Atemzug: „Der Rückgang verliert nun aber langsam an Fahrt. Insgesamt gab es im Oktober weniger Beschäftigungsaufnahmen als im September, und auch die Zahl der Entlassungen stieg. Das sind Faktoren, die allmählich den Winter auf dem Arbeitsmarkt einläuten.“ Und Winter auf dem Arbeitsmarkt bedeutete bisher immer auch ein saisonbedingtes Ansteigen der Arbeitslosenzahlen.

Wie dem auch sei oder kommen mag: Zurzeit sind 749 Altmärker weniger ohne Job als im Oktober vergangenen Jahres. Von dem Rückgang profitierten vor allem Frauen. Bei ihnen ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um drei Prozent zurück, bei den Männer um 0,9 Prozent.

Von den 9524 Arbeitslosen sind 3968 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit, mehr als 40 Prozent aller Arbeitslosen. Dazu Markus Nitsch: „Die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt weiterhin eine große Herausforderung. Der Abbau geht langsamer vonstatten als der allgemeine Rückgang.“

Die Scheere zwischen West- und Ostaltmark ist immer noch weit offen. Im Altmarkkreis Salzwedel liegt die Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent, drittniedrigster Wert in Sachsen-Anhalt. Im Landkreis Stendal liegt sie bei 10,4 Prozent, also deutlich über dem Landesdurchschnitt. Höher ist die Arbeitslosenquote nur im Landkreis Mansfeld-Südharz (11,2 Prozent).

1312 Arbeitsstellen kann die Arbeitsagentur derzeit anbieten. Gesucht werden vor allem Fachkräfte im Handwerk und im Metallbau.