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Ausbildungsmesse Wegweiser in eine „spannende Zeit“

Auch die neunte Messe „Wege nach dem Abitur" hat viele Gymnasiasten aus der Altmark und deren Eltern angelockt.

Von Donald Lyko 13.03.2017, 01:00

Stendal l Die Entscheidung, wohin es beruflich einmal gehen soll, rückt für Annabelle Hinz immer näher. Der Fachgymnasiastin aus Stendal ist in der zwölften Klasse, im kommenden Schuljahr macht sie ihr Abitur. Und dann? „Ich bin noch auf der Suche“, sagte sie am Sonnabend nach einem Gespräch mit Polizeioberkommissarin Sabrina Schultz von der Bundespolizei, die mit ihrem Kollegen aus Berlin zur Messe nach Stendal angereist war. Und weil Annabelle auf der Suche ist, hat sie die Einladung zur Messe „Wege nach dem Abi­tur“ gern angenommen.

So wie Jennifer Tüngler-Labenz aus Grieben. Erst wollte die 17-Jährige, die das Diesterweg-Gymnasium Tangermünde besucht, gar nicht zur Messe fahren – doch dann war sie froh, sich anders entschieden zu haben. Denn am Stand der Schule für Gesundheitsberufe des Krankenhauses Perleberg vereinbarte sie gleich einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Etwas Medizinisches oder ein Job im Finanzamt, in diese Richtungen gehen die bisherigen Berufsüberlegungen der 17-Jährigen. Am Sonnabend kamen sicher noch einige Anregungen hinzu. „Ich war relativ überrascht über die Menge an Ausstellern“, sagte die Griebenerin.

Rund 40 waren es, die ihre Stände im Landratsamt aufgebaut hatten. Banken und Behörden waren dabei, die Deutsche Flugsicherung, Fachschulen, Unternehmen, vor allem aber Universitäten und Hochschulen. Nicht nur aus Sachsen-Anhalt, auch aus Jena, Rostock, Schmalkalden oder Brandenburg präsentierten sich Studenten und Lehrende. Darunter auch weniger bekannte Einrichtungen wie die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde mit interessanten Natur- und Klimaschutzprojekten. Das Interesse an Gesprächen und Informationsmaterial war groß, die Stände waren immer gut besucht. Auch aus der Westaltmark waren viele Schüler gekommen.

Sie alle ermunterte Markus Nitsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stendal, in seiner Begrüßung: „Löchert die Vertreter an den Ständen.“ Zuvor hatte er sie auf eine „spannende Zeit“, die beruflich vor ihnen liegt, eingestimmt: „Die Arbeitswelt wird sich rasch verändern, in vielen Branchen wird kein Stein auf dem anderen bleiben.“ Wegen des technischen Fortschritts in der Computertechnik sei „eine Revolution in der Arbeitswelt in Gange“, so Nitsch, deren Auswirkungen mit der Erfindung der Dampfmaschine oder den Anfängen der Eisenbahn vergleichbar sein.

Er wolle keine Angst machen, „ganz im Gegenteil. Es ist ja nicht so, dass die Veränderungen schlecht waren und es keine Jobs mehr gegeben hat.“ Für die Abiturienten, die jetzt nach einem Studium oder einer Ausbildung suchen, heißt das aber: „Es genügt nicht mehr, zu den üblichen Standarddingen zu gehen.“ Vielmehr müsse schon auf Jahre vorausgeblickt werden mit der Frage, wie die technische Entwicklung sich auf die Berufswelt auswirkt, wie sich Berufsbilder wandeln. Nitsch: „Wichtig ist die Offenheit, sich auf Neues einzulassen. Und sich darauf immer wieder einlassen zu müssen, das ist das Spannende.“