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Bauarbeiten Hamburg-Zug auf der Kippe

Bauarbeiten im kommenden Jahr sorgen möglicherweise für monatelangen Ausfall des IRE von Stendal nach Hamburg.

Von Thomas Pusch 18.11.2016, 17:59

Stendal l Der Interregio-Express (IRE) zwischen Berlin und Hamburg wird an diesem Wochenende umgeleitet. Wer in Stendal einsteigt, kann erst wieder in der Hansestadt Hamburg aussteigen, die Halte in Sazwedel, Uelzen, Lüneburg und Harburg entfallen. Am heutigen Sonnabend fährt der Zug um 9.08 Uhr in Stendal ab und ist um 10.50 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof. Ein zweiter Zug verlässt Stendal um 18.14 Uhr und kommt um 20.04 Uhr in Hamburg an. Damit beträgt die Fahrzeit lediglich eine Stunde und 50 Minuten. Üblicherweise ist der Zug sechs Minuten länger unterwegs.

Der erste IRE in Richtung Hamburg fährt am morgigen Sonntag um 14.16 Uhr Richtung Norden und ist um 16.01 Uhr an der Alster, das ist noch einmal fünf Minuten schneller. Außerdem fährt auch die Verbindung um 18.14 Uhr wie heute.

In Richtung Berlin kommt der IRE an diesem Wochenende wegen der fehlenden Halte zwar früher in Stendal an, fährt aber zu den planmäßigen Uhrzeiten um 8.54 Uhr am heutigen Sonnabend und um 14.44 Uhr am morgigen Sonntag ab. An beiden Tagen gibt es außerdem eine Verbindung um 21.26 Uhr nach Berlin.

Komplizierter wird es für die Reisenden im kommenden Jahr. Der IRE Berlin–Hamburg fährt nämlich möglicherweise mehrere Monate nicht. Der Grund sind Bauarbeiten an der Bahnstrecke Berlin–Hannover von Mai bis August, wie der Marketingchef der Bahntochter DB Regio Nordost, Renado Kropp, in Berlin ankündigte. Deshalb seien Abschnitte immer wieder nur eingleisig befahrbar. Zeitweise könnten deshalb auf der Strecke nicht alle Bahnhöfe angefahren werden. „Wir haben noch keine Lösung gefunden“, ergänzte Kropp. Eventuell werde man auf den Zug also ganz verzichten.

Der Zug fährt seit April 2014 von Hamburg über Lüneburg, Uelzen, Salzwedel, Stendal und Rathenow nach Berlin und zurück. Er verkehrt je nach Wochentag ein- bis zweimal täglich in beide Richtungen.

Wegen Baustellen gab es bereits in diesem Jahr vorübergehend Umleitungen. Der IRE fahre noch immer nicht kostendeckend, sagte Kropp. „Aber wir schrammen an der schwarzen Null. Wir schreiben keine größeren Verluste mehr“, zeigte er sich optimistisch.

Für einen Reisenden aus Stendal bedeutet der durchgehende IRE im Vergleich mit der Regionalbahnverbindung über Uelzen oder Wittenberg eine Zeitersparnis von bis zu einer halben Stunde.