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Baumaßnahme Wird es an der Kita viel zu laut?

Mit der A 14 könnte der Verkehrslärm in Uenglingen stark zunehmen. Stadträte haken bezüglich des Kita-Neubaus nach.

Von Bernd-Volker Brahms 21.05.2017, 08:00

Stendal l Mit dem Neubau einer Kindertagesstätte in Uenglingen soll noch im Herbst begonnen werden, wie die Volksstimme berichtete. Der Standort sorgt bei einigen Stadträten allerdings für Kopfzerbrechen.

„Es ist fraglich, ob die Lärm- und Abgasemissionen auf Dauer im zulässigen Bereich sind“, sagte Jürgen Schlafke (SPD). Die Kita, die 985 000 Euro kosten soll, ist unmittelbar an der Durchgangsstraße des Ortes – an der Landesstraße 15 – geplant. Zwar liegt auch die bisherige Kita, die später abgerissen wird, unmittelbar an der Straße – jedoch befürchtet nicht nur Schlafke, dass das Verkehrsaufkommen mit dem Bau der A 14 wesentlich höher sein wird als bisher. Die Landesstraße 15 wird von Stendal aus als Zubringer zur Autobahn genutzt werden.

Im Stadtentwicklungsausschuss im April hat Amtsleiter Georg-Wilhelm Westrum, der für Stadtumbau und Sanierung zuständig ist, geäußert, dass am Standort des Kita-Neubaus nicht mehr gerüttelt werden solle. Architekt Joachim Richter aus Stendal hatte im Ausschuss die Pläne vorgestellt. Der Abstand zur Straße wird nur rund 8,40 Meter betragen, größere Fenster gibt es nur wenige in dem Haus. Der Außenbereich der Kita liegt hinter dem Haus und ist stark abschüssig.

„Teile der Kita und erst recht das Außengelände liegen unterhalb des Straßenniveaus“, sagt Schlafke. Da ihm bisher keine Unterlagen dazu vorliegen, ob die Vorschriften zum Emissionsschutz berücksichtigt wurden, fragte die Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile jetzt schriftlich bei der Verwaltung an. Es wird auch danach gefragt, ob für die Kita in irgendeiner Weise Lärm- und Abgasschutz geplant sind. Katrin Kunert (Linke) hatte im Stadtentwicklungsausschuss verlangt, dass es noch einmal einen Vorort-Termin geben soll.

Die Hoffnung, dass Uenglinger noch eine Umgehungsstraße bekommt und sich damit der Durchgangsverkehr stark reduziert, erteilte Planungsamtsleiter Axel Achilles einen Dämpfer. Das Land habe klargestellt, dass es dies nicht vorhabe. „Und wir als Stadt können nicht eine Landesstraße bauen“, sagte Achilles. Man sei aber weiterhin in Gesprächen. Immerhin waren schon mal zwei Varianten einer Umgehungsstraße angedacht worden. Noch 2009 war im Zuge einer Machbarkeitsstudie für das Gewerbegebiet am Flugplatz eine Trasse mit Anschluss an die B 189 bei Borstel ins Spiel gebracht worden.

Nach Ansicht von Jürgen Schlafke hätte die Stadt mit mehr Nachdruck für eine Umgehung kämpfen müssen. „Es ist in den vergangenen Jahren nichts passiert.“

Dass es mit dem Autobahnbau langsam vorangeht, merken Landinhaber entlang der Trasse, weil dort derzeit ein Flurbereinigungsverfahren vom Landesverwaltungsamt in Gang gebracht wird. Am 24. April wurde in Schinne bei einer Versammlung der Vorstand der „Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung A14 - Schernikau“ gewählt, zu der auch die Gemarkung Uenglingen gehört. Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark führt das Verfahren auf einer Gesamtfläche von 2295 Hektar durch. Die Autobahntrasse ist in diesem Gebiet 7,7 Kilometer lang.

Mit dem Bau der Autobahn wird vermutlich nicht vor 2020 begonnen werden. Planungsrecht könnte 2018 kommen.