1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Lautstark für den Schulneubau

Demonstration Lautstark für den Schulneubau

Am Freitagmorgen haben Eltern und Schüler der Stendaler Grundschule Petrikirchhof für einen Schulneubau demonstriert.

Von Thomas Pusch 17.03.2017, 14:49

Stendal l Um kurz nach 7 Uhr war am Freitagmorgen der Wunsch der Kinder nicht zu überhören. „Wir wollen Platz, wir wollen Platz“, skandierten sie auf dem Hof der Grundschule Petrikirchhof. Mit allerlei Lärminstrumenten, Plakaten und Sprechchören machten Eltern und Schüler auf ihr Anliegen aufmerksam. Sie wollen einen Neubau der Schule. Am Montag wird im Hauptausschuss darüber abgestimmt, bevor in der Stadtratssitzung am 3. April die endgültige Entscheidung fällt.

Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) sowie die beiden Stadträte Herbert Wollmann (SPD) und Olaf Lincke (Piraten), allesamt Befürworter des Neubaus, hatten sich zur Schule begeben, um ihre Unterstützung zuzusichern. „Ein Neubau ist die einzige Chance“, sagte Schmotz und Lincke pflichtete ihm bei, schließlich habe man mit Sanierungen nur schlechte Erfahrungen gemacht. Wollmann hielt die von Jörg Böhme und Christel Güldenpfennig (beide CDU) im Sozialausschuss eingebrachte Sanierungsvariante für einen Alleingang der beiden.

„Ich möchte, dass der Neubau kommt, damit alle eine schöne Schule haben“, sagte Nelly Nagel. Die Viertklässlerin wird selbst nicht mehr von der neuen Schule nicht mehr profitieren. „Bald nachdem sie eingeschult worden war, begann die Diskussion um die Schulschließung und wir mussten bangen, dass sie ihre Grundschule hier beenden kann“, beschrieb ihr Vater Andreas. Hautnah erlebt Nelly jeden Tag die Probleme in ihrer Schule. „Es gibt immer wieder Unfälle auf dem Schulhof, vom Hort müssen wir über den ganzen Hof zur Toilette, mein Klassenraum ist auch viel zu klein“, zählte sie auf.

„Für uns als Schulelternrat ist die aktuelle Situation nicht mehr tragbar“, erklärte Gremiumsvorsitzende Margitta Michael. Schon bei 100 Kindern in den Vorjahren seien Lernen und Spielen durch Enge und Einschränkungen geprägt gewesen. Derzeit seien es aber mehr als 130 Schüler, die sich auf dem Gelände und im Haus drängeln. „In den vollgestopften Klassenräumen stolpern Kinder über Ranzen und Stühle, stoßen sich an Tischkanten, laufen sich im Flur oder auf dem Hof über den Haufen“, nannte sie Beispiele.

Die Eltern der Hortkinder zählen in einem Schreiben ebenfalls zahlreiche Probleme auf, die dem Platzmangel geschuldet sind. Das führe manchmal auch dazu, dass sich die Kinder bei Konfliktsituationen nicht aus dem Weg gehen können, weil es keine Rückzugsmöglichkeit gibt.

Diese Argumente und noch weitere Fakten sollten den Entscheidungsträgern hinlänglich bekannt sein. Bereits im November vergangenen Jahres seien Mitglieder der städtischen Fachausschüsse vor Ort gewesen. „Es gibt aber tatsächlich auch viele Entscheider, die sich das hier noch nicht angesehen haben“, kritisierte Kreiselternsprecher Ray Woitek.

Schmotz, der auch Vorsitzender des Hauptausschusses ist, wurden Unterschriftenlisten übergeben, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. „Ich bin gespannt auf Montag“, sieht Wollmann die Entscheidung noch nicht für gefallen.