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Die Linke Der Neue ist ein alter Bekannter

Der Linke-Landtagsabgeordnete Wulf Gallert hat sein Büro in Stendal bezogen.

Von Donald Lyko 07.09.2016, 02:00

Stendal l Neu ist das Büro der Partei Die Linke in der Anne-Frank-Straße 20 nicht, denn seit mittlerweile 20 Jahren gibt es dies am jetzigen Standort. Und doch wurde am Montagabend Neueröffnung gefeiert – wegen des Neuen, der jetzt dort ebenfalls sein Büro hat: der Landtagsabgeordnete und Landtags-Vizepräsident Wulf Gallert. Weil die Ostaltmark derzeit keinen Abgeordneten der Linken im Landtag hat, betreut der Magdeburger die hiesigen Wahlkreise mit. Für ihn sei es wie eine Art Rückkehr in die Heimat, sagte Gallert, der aus Havelberg stammt. Er freue sich, „viele bekannte Gesichter zu sehen“, und auch darauf, vor Ort ein Ansprechpartner zu sein, mit dem Büro im Stadtseegebiet besonders auch „für Menschen, die nicht am obersten Ende der Einkommensskala stehen“.

„Ich freue mich, dass Wulf sich entschieden hat, nach Hause zu kommen“, zurück „in den schönsten Wahlkreis“, nahm Katrin Kunert den Faden auf. Die Linke-Bundestagsabgeordnete hat in der Anne-Frank-Straße 20 ihr Wahlkreisbüro. Zur Bürogemeinschaft gehören außerdem der Kreisverband Stendal der Linken und die Kreistagsfraktion Die Linke-Bündnis 90/Die Grünen. „Wir wollen immer ein offenes Haus sein“, lud der Kreisvorsitzende Mario Blasche, der auch Mitarbeiter in Wahlkreisbüro ist, ein. Der Einladung für Montag waren unter anderem die Landesvorsitzende Birke Bull und der Linke-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Swen Knöchel, gefolgt.

Sie alle kamen nach dem offiziellen Teil nicht nur ins Gespräch, sondern schauten sich gern auch die Karikaturen von Rainer Hachfeld an. Seit Jahrzehnten kommentiert Hachfeld, der am Montag auch nach Stendal gekommen war, mit spitzer Feder das Zeitgeschehen. Unter anderem in „Le Monde“, in der „Washington Post“, im „Morgenbladet“ und im „Neuen Deutschland“ sind seine Arbeiten zu sehen. Ob nun osteuropäische Staatsmänner, die mit Blick auf die Finanzen vor der Kanzlerin nicht nur sprichwörtlich die Hosen runterlassen müssen, oder der AfD-Mann, der die Flüchtlinge antreibt, endlich auf alle Jacken einen gelben Halbmond zu nähen – der Karikaturist und Autor aus Berlin bringt es mit künstlerischen Mitteln auf den Punkt.

Die ausgewählten Arbeiten werden bis Anfang November im Linke-Wahlkreisbüro ausgestellt. Danach geht die Ausstellung Rainer Hachfelds, die umfangreicher kürzlich erst in der Klein(st)en Galerie in Arneburg zu sehen war, weiter in die Salzwedeler Bibliothek. Dort findet am 15. November eine Podiumsdiskussion statt unter dem Titel „Was dürfen Karikaturen? Alles?!“ Diese Frage soll bewusst zehn Jahre nach dem Karikaturen-Streit (Mohamed-Karikaturen) gestellt werden. Einer der Gäste wird Rainer Hachfeld sein.

Die am Montag eröffnete Ausstellung ist der Beginn einer Reihe. „Wir wollen unsere Räume mit wechselnden Ausstellungen attraktiver gestalten“, kündigte Mario Blasche an. Regionale Künstler sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Arbeiten aus- und vorzustellen.