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Engagement Sie ist gern für alle da

Doris Podas engagiert sich in Uenglingen und Eichstedt: für die Frauengymnastikgruppe, im Seniorentreff, für die Kita und beim Karneval.

Von Doreen Schulze 11.06.2016, 01:01

Eichstedt/Uenglingen l Jeden Mittwoch trifft sich die Eichstedter Frauengymnastikgruppe, angeleitet wird sie von Doris Podas. Die Uenglingerin kommt immer wieder gern in den Ort zurück, in dem sie aufgewachsen ist. „Ich bin Eich­stedterin mit Leib und Seele. So habe ich immer wieder Gelegenheit hierherzukommen“, berichtet sie.

In den Eichstedter Sportverein trat Doris Podas bereits im Oktober 1956 ein. Damals war sie acht Jahre alt und spielte Tischtennis. Viele Jahre gehörte sie dem Verein an. Nach ihrer Hochzeit zog sie nach Uenglingen, wo sie die Frauensportgruppe übernahm. Nach der Wende stand für diese Gruppe kein Raum mehr zur Verfügung, also löste sie sich auf. Dafür aber erhielt Doris Podas eine Anfrage aus ihrem einstigen Heimatdorf: Die Eichstedter Sportfrauen suchten eine Leiterin.

Seither ist Podas dabei. „Es sind 19 Mitglieder, eine sehr harmonische Gruppe.“ Mittlerweile ist Podas Mitglied im Vorstand des Sportvereins Eich­stedt Altmark. Das Engagement der 68-Jährigen geht weit über die Gymnastikstunden hinaus. „Sie geht immer auf die Bedürfnisse ihrer Sportkameraden ein, mit viel Power und Geschick“, schildert eine Eich­stedterin. „Ein großes Anliegen sind Kameradschaft und Geselligkeit. Es wird keiner vergessen, ob Geburtstag oder sonstige Anlässe. Sie hält die Fäden zusammen und vergisst sich manchmal selbst dabei.“

Langweilig wird es mit Doris Podas jedenfalls nie. Im Sommer lädt sie ihre Gruppe zur Paddeltour auf der Biese ein. „Das ist der Höhepunkt des Jahres“, sagt sie. Dann sind auch die Männer mit von der Partie. Nach der Paddeltour wird gegrillt, und Podas lässt sich auch immer einige spaßige Spiele einfallen, um das gesellige Beisammensein aufzulockern. Beim Dorffest bringt sie sich mit ihrer Gruppe mit Nicht-Olympischen Spielen ein. Disziplinen wie der Teebeutel-Weitwurf stehen dann auf dem Programm. „Bisher haben wir es all die Jahre aber nicht geschafft zu gewinnen.“ Außerdem wird geschrapelt und gegrillt, es gibt Radtouren, und gemeinsam mit der Sektion Wandern mit Hund wird einmal im Jahr gebosselt. „Das ist ein Dankeschön für die Winterwanderung, die die Sektion anbietet“, so Podas.

Auch im Eichstedter Karnevalsverein ist Doris Podas Mitglied. Auf der Bühne war sie circa zehn Jahre lang als „Frau Flodder“ dabei. „Es ist mir schon passiert, dass ich in Stendal über die Straße gehe und mir ruft jemand ‚Hallo Frau Flodder‘ zu“, berichtet sie schmunzelnd.

Podas tanzt auf vielen Hochzeiten. Dem Engagement in Eichstedt setzt sie in ihrem Wahl-Heimatort Uenglingen ebenfalls ehrenamtliche Tätigkeit entgegen. Sie kümmert sich liebevoll um die Rentner. Einmal im Monat trifft sich die Uenglinger Seniorengruppe unter ihrer Leitung.

Neben den monatlichen Treffen organisiert Doris Podas für die 22 Senioren auch das Ostereiertrudeln, Busfahrten, Kinobesuche oder Kegeln. Zudem besteht eine Patenschaft zwischen der Seniorengruppe und der Uenglinger Kindertagesstätte. Generationsübergreifenden Sport oder Vorlesevormittage nehmen die Teilnehmer wahr. Viele Senioren haben ihre Enkel nicht im Ort. Auch viele Kinder haben ihre Großeltern in der Ferne. So erleben Kinder und Senioren dennoch ein Miteinander.

„Bei allem hängt sehr viel dran. Man kriegt aber auch viel zurück“, sagt Doris Podas über ihre Ehrenämter. Sie freut sich jedes Mal, wenn sie ihren Mitstreitern eine Freude bereiten kann – sei es ein Geschenk zum Geburtstag oder ein Obstkorb als Genesungsgruß. Für die Seniorentreffen dekoriert sie liebevoll den Tisch. „Dazu fahre ich mit dem Fahrrad gern in die Feldmark und bringe etwas aus der Natur mit.“ Ja, viel Arbeit hängt an den Ehrenämtern, missen möchte Doris Podas diese aber nicht.

Zeit für ein eigenes Hobby bleibt der Uenglingerin dennoch: Doris Podas fährt gern Motorrad. Sie bedauert, dass sie nächsten Sonnabend beim Bikergottesdienst in Arneburg nicht dabei sein kann. Dann geht sie aber einem anderen Hobby nach, dem Fahrradfahren. Und auf diese Weise geht es nächste Woche an der Elbe entlang.