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Stadtsanierung Bauen, wo mal gebüffelt wurde

Seit Jahren liegt die Fläche an der Stendaler Stadtseeallee, wo einst das Winckelmann-Gymnasium stand, brach. Das könnte ein Ende haben.

Von Thomas Pusch 14.07.2017, 01:01

Stendal l Mit dem Umzug in das sanierte Winckelmann-Gymnasium am Westwall begann 2006 das Ende des Standortes an der Stadtseeallee. Im sogenannten Haus C sollte eine Mehrgenerationen-Wohnanlage entstehen, doch das Projekt scheiterte. Der Investor konnte die Gesamtfinanzierung nicht absichern. So entschied sich der Stadtentwicklungsausschuss im November 2009 zum Abriss, zu dem es keine Alternative gebe. Seitdem liegt das Gelände brach.

Das Thema Wohnen auf dem ehemaligen Schulgelände hat nun der Vorsitzende der Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile, Herbert Wollmann, wieder ins Spiel gebracht. „Ich komme da täglich vorbei, und das ist doch wirklich eine sehr schöne Lage“, sagte der Internist, der seine Praxis in Stadtsee betreibt, im Gespräch mit der Volksstimme. Auf der anderen Seite sieht er mit der Fläche eine Möglichkeit, die seit über einem Jahr geführte Diskussion, dass in Stendal Bauplätze fehlen, in eine andere Richtung zu lenken.

So brachte seine Fraktion am Montag einen Antrag in den Stadtrat ein, der vorsieht, dass der Stadtrat beschließt, „das Grundstück Stadtseeallee 51-53 in einer Größe von 19.642 Quadratmetern vom Landkreis Stendal zu erwerben und dieses dann als Bauland auszuweisen“. Damit würde nicht nur an einem der durch die Nähe zum Tierpark, dem Stadtsee, Schulen und anderen wichtigen Einrichtungen der Grundversorgung attraktivsten Areal des Stadtteiles neuer Wohnraum entstehen, sondern auch die mögliche Neuansiedlung eines Lebensmittelmarktes verhindert werden.

Am Montag wurde über den Antrag im nichtöffentlichen Teil beraten. Auf Initiative der Linken wurde er an die Ausschüsse verwiesen. Dort wird dann nach der Sommerpause über das mögliche neue Wohngebiet diskutiert werden.

Der Kreis hatte das Grundstück zuletzt im April öffentlich ausgeschrieben. Der Grundstückspreis liegt laut Pressesprecherin Angela Vogel laut aktuellem Bodenrichtwert bei 38 Euro für die Gesamtfläche, kostet also rund eine dreiviertel Million Euro.