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Festival Harte Bässe unter Bertingens Eichen

Entspannte Festival­stimmung mischte sich unter den Bertinger Eichen mit harten Metal-Klängen. Fans aus ganz Deutschland waren da.

Von Birgit Schulze 24.07.2017, 01:01

Bertingen l Es rockte wieder gewaltig unter den Bertinger Eichen. Brutale Klänge, Nackenschmerzen und pure Energie auf zwei Bühnen versprachen die Veranstalter beim inzwischen 14. „Rock unter den Eichen“. Zwei große Campingareale und ein ganzes Dorf im Festivalfieber nahmen die auf, die den Rufen des Rockevents gefolgt waren.

Und das wächst jedes Jahr ein bisschen mehr. Veranstalter Thomas Wöge aus Bertingen, der 2004 zum ersten Mal zum „Rock unter den Eichen“ (kurz „Rude“) einlud, hatte auch in diesem Jahr wieder eine Schippe draufgelegt: Auch wenn die Grünflächen des Festivalgeländes sehr gern zum Lieben, Sitzen und Feiern genutzt werden, gab es diesmal erstmals einen netten, rustikalen Biergarten mittendrin.

Auf zwei Bühnen wurde im Wechsel für die Beschallung gesorgt und zwischen Freitagnachmittag und Sonnabendnacht gaben sich 22 Bands mit ebenso düsteren Namen wie Klängen die Klinke in die Hand. Darunter „Dark Funeral“ (Dunkle Beerdigung“), „Misanthrope Monarch“ („Menschenfeindlicher Herrscher“), My darkest Hate“ („Mein dunkelster Hass“) oder „Entombed“ („Begraben“). Letztere Band gehörte zusammen mit „Dark Funeral“ (beide aus Schweden), aber auch der brasilianischen Metal-Band „Krisium“ zu den Höhepunkten des Festivals.

Während der Umbaupausen auf der Hauptbühne konnte an der kleineren Bühne weiter gefeiert werden. Und gefeiert wurde ordentlich. Auch wenn der Kurzname des Festivals, „Rude“, im Englischen für „roh“ und „gewaltig“ steht und den Musikgeschmack der Fans sehr gut in einem Wort erfasst, so sind die Festivalgänger doch ziemlich entspannt.

Das weiß auch einer, der in weiß und rot aus der zumeist schwarz gekleideten Masse heraus­stach: Matthias Nagel, Notfallsanitäter und mit Rettungshelferin Isabel Wohlfahrt für die medizinische Absicherung am Sonnabend zuständig, sprach aus Erfahrung: „Die Klientel bei solchen Metal-Events ist eigentlich ganz lieb, die wollen feiern und mit ihrer Musik glücklich sein, da geht es eigentlich immer friedlich zu.“

Für die Absicherung im Auftrag des DRK-Kreisverbandes Haldensleben haben sich der Rettungsdienstmitarbeiter und die Arzthelferin freiwillig und ehrenamtlich gemeldet und auch in ihren weißen Shirts genossen sie die Musik. Bis auf kleinere Sorgen wie Zeckenbisse war es für sie eher ruhig. Eingerichtet sei man aber auf alles, vom Mückenstich bis zur Reanimation, so Matthias Nagel.