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Gymnasien Schulfusion ohne festen Termin

Die vorgeschlagene Fusion des Winckelmann- und des Hildebrand-Gymnasiums zum Schuljahr 2020/21 ist vorerst vom Tisch.

Von Donald Lyko 13.08.2016, 01:01

Stendal l Als eine „Variante, die etwas moderater ist“, kündigte Denis Gruber (SPD), 1. Beigeordneter des Landrates, die aktuelle Beschlussvorlage an, mit der sich der Kreistag während seiner nächsten Sitzung befassen will. Am Grundsatz selbst wird sich nichts ändern: Die Stendaler Gymnasien „Winckelmann“ und „Hildebrand“ sollen fusionieren. Doch dies soll nicht zu einem festgesetzten Termin erfolgen – vorgeschlagen war anfangs das Schuljahr 2020/2021 –, sondern erst dann, wenn die Zahl der Schüler, die als Fünftklässler ans Hildebrand-Gymnasium wechseln, nicht mehr die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Nach jetziger Prognose würde dies erstmals im Schuljahr 2027/28 der Fall sein.

„Allgemein kann man davon ausgehen, dass es in Stendal immer mindestens ein bestandsfähiges Gymnasium geben wird“, sagte Gruber am Donnerstag während der Sitzung des Kreis-Ausschusses. Davon gehe auch das Bildungsministerium aus, erklärte der Beigeordnete.

Das heißt aber, einem der beiden staatlichen Gymnasien eine Priorität zu geben. In dem Fall ist es das Winckelmann-Gymnasium. Dort soll die Mindestzahl von 75 Schülern in den fünften Klassen immer gehalten werden. Die Mindestzahl am Hildebrand-Gymnasium beträgt 50 Schüler in den fünften Klassen. Zusammen sind es also 125 Fünftklässler in beiden Gymnasien. Erst wenn die Zahl am Hildebrand-Gymnasium unterschritten wird, soll es zur Fusion kommen. „Zwischen 2027 und 2030 könnte es soweit sein“, kündigte Gruber. Nach jetziger Prognose würden es im Schuljahr 2027/28 nur 49 Schüler sein. In den Jahren danach ist die Zahl sogar stark fallend, laut Prognose auf 15 Schüler im Schuljahr 2035/36. Doch weil die Kinder noch nicht einmal geboren sind, lassen sich die Zahlen nur schätzen.

Ein genauer Zeitpunkt für die Fusion lasse sich „nicht sicher bestimmen, da die Übertrittsquoten zu den Gymnasien schwanken“, erklärte Gruber. Das sehe mittlerweile auch das Ministerium so und verlange im Zusammenhang mit Fördergeld-Anträgen keine konkrete Fusionsaussage mehr, poche nicht mehr auf die Fusion – doch das war vor Wochen noch der Grund, warum in der Beschlussvorlage ein konkreter Termin genannt worden war. Gefordert werde jetzt nur die Zusage, dass bei Unterschreiten der Mindestzahlen dieser Schritt gegangen werde.

In den Fördergeld-Anträgen müsse aber hervorgehoben werden, dass selbst nach einer Fusion das Gebäude des Hildebrand-Gymnasiums über einen längeren Zeitraum noch benötigt wird, um den Unterricht abzusichern, erklärte Denis Gruber. Der gymnasiale Standort Stendal soll dann aus den drei Gebäuden Haus A (Westwall 26), Haus B (Moltkestraße 32) und Haus C (Mönchskirchhof 2e) bestehen. Bis November will der Landkreis den Förderantrag beim Land einreichen, damit die schon lange geplante Sanierung des Hildebrand-Gymnasiums endlich in Angriff genommen werden kann.

Der Kreis-Ausschuss stimmte der geänderten Beschlussvorlage am Donnerstag einstimmig zu. Die Entscheidung liegt nun beim Kreistag, der am 1. September tagt.