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Investition Müll verschwindet unter die Erde

Nicht ganz neu in Stendal und es sollen mehr werden. In diesem Jahr investiert die SWG 100 000 Euro in Unterflurmüllsysteme.

Von Egmar Gebert 13.02.2018, 00:01

Stendal l Mülltonnen, die überquellen, Säcke, die neben den Containern liegen, weil die Einwurfschlitze zu schmal sind, Fehlwürfe in den Containern, die das Entsorgen für den Vermieter und letztendlich die Mieter unnötig teuer machen. Probleme, mit denen sich vor allem die Eigentümer von Großwohnanlagen herumschlagen. Die Stendaler Wohnungsbaugesellschaft (SWG) gehört dazu.

Vor zwei Jahren stellten sich Geschäftsführer Daniel Jircik und sein Team die Frage: Muss das so sein? Bei der Suche nach der Antwort stießen sie auf das Unterflurmüllsystem, machten dessen Anbieter ausfindig und waren ebenso schnell überzeugt, mit diesem System einen Lösungsansatz zu haben, der das Ausprobieren wert sei. Die Probe aufs Exempel folgte 2017. In der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße, am Studentenwohnheim in der Osterburger Straße, vorm Carl-Hagenbeck-Elfer und in der Friedrich-Ebert-Straße wurde dieses System installiert.

Überirdisch sind nur die Einwurfstutzen zu sehen, jeder etwa 1,20 Meter hoch und mit deutlich erkennbarem Piktogramm auf dem Deckel. Ein Stutzen für Restmüll – je nach Standort und Bedarf können es auch mehrere sein – einer für Papier, einer für Biomüll und einer für Umverpackungen. Dort hinein füllen die Mieter des SWG-Wohnanlagen den in ihren Haushalten anfallenden Müll. Zu den Klappen, die vor dem Befüllen zu entriegeln sind, passen die Hausschlüssel der Mieter. Alles weitere findet in drei Metern Tiefe statt. Dort stehen die Behälter, in die der Müll sortenrein fällt.

Keine Container mehr in irgend welchen Gitterboxen mitten in der Wohnlandschaft. Kein Müll mehr, der in der Gegend herumliegt. Und auch kaum noch Ärger mit Müll, der in der falschen Tonne landet.

Hinzu kommt, dass die Anlagen so aufgebaut sind, dass sie Rollstuhlfahrern und älteren Menschen den problemlosen Zugang ermöglichen. Bei den Mieter kommt die Neuerung gut an, wie Volksstimme gestern zum Beispiel von Müllsystemnutzern im Tiergartenviertel erfuhr. Das deckt sich mit den Erfahrungen von SWG-Geschäftsführer Jircik, der dieses Projekt daher auch gern sein „Lieblingsprojekt“ nennt. Und das ist ihm beziehungsweise der Stendaler Wohnungsbaugesellschaft in diesem Jahr noch einmal eine Investition in Höhe von 100 000 Euro wert.

Unterflurmüllstationen werden 2018 unter anderem am Elfgeschosser in der Stadtseeallee 26 bis 30 und im Innenhof der Anne-Frank-Straße entstehen. „Unser Ziel ist, das dieses Unterflurmüllsystem in den kommenden drei bis vier Jahren an allen großen Standorten der SWG stehen wird“, schaut Geschäftsführer Jircik in die nicht all zu ferne Zukunft.