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Investitionen Nachschlag bei Schulsanierungen

Die energetische Sanierung an vier Schulen in Stendal, Tangerhütte, Bismark und Goldbeck wird über Landesmittel vorangetrieben.

Von Bernd-Volker Brahms 25.04.2017, 01:01

Stendal l Für vier Schulen im Landkreis Stendal war es eine frohe Kunde, die Landrat Carsten Wulfänger (CDU) in der vergangenen Woche im Kreistag parat hatte. Für Sanierungen stehen 1,2 Millionen Euro mehr zur Verfügung als noch im Dezember geplant war. Insgesamt sollen an den Sekundarschulen Komarow in Stendal, in Bismark und in Goldbeck sowie an der Gemeinschaftsschule in Tangerhütte 3,76 Millionen Euro an Landesförderung (Programm Stark V) für energetische Sanierungen und im Fall Bismark auch für die Einrichtung einer Mensa ausgegeben werden.

Die erhöhte Fördersumme kam nur deshalb zustande, weil die Straßendurchfahrten in Rohrbeck, Uchtdorf und Staffelde sowie ein Zuschuss für den Breitbandausbau kurzfristig herausgenommen werden musste, da diese Maßnahmen nach dem Förderprogramm nicht förderfähig sind, erläuterte Landrat Wulfänger im Kreistag. Die dort gestrichenen 1,2 Millionen Euro kommen nun eins zu eins den Schulen zugute. Für die Straßenbaumaßnahmen sei er zuversichtlich, dass andere Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden.

Am Ende war es allerdings der Kreistagsabgeordnete Peter Zimmermann (Die Linke), der den Finger in eine offene Wunde legte und den Zustand der völlig unsanierten Sekundarschule Wladimir-Komarow in Stendal kritisierte. „Der Zustand ist eine Katastrophe“, sagte Zimmermann in der Kreistagssitzung.

Dass nun eine energetische Sanierung für 950.000 Euro passiere und auch ein grünes Klassenzimmer für 275.000 Euro umgesetzt werde, könne nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass es im Inneren der Schule nicht akzeptabel aussehe. „Die jetzt geplanten Maßnahmen zielen auf Energieersparnis, nicht aber auf bessere Lernbedingungen“, sagte Zimmermann. Ursprünglich war geplant gewesen, dass die 1979 gebaute Schule in Kooperation mit der Stadt Stendal über das Förderprogramm „Soziale Stadt“ für 2,7 Millionen Euro saniert wird. Am Ende war das Projekt nach Angaben der Stadt nicht förderfähig. Nach der Schulentwicklungsplanung sollte die Schule bereits 2014/15 bei nur noch 188 Schülern stehen und somit im Bestand gefährdet sein. Realität ist, dass derzeit 270 Schüler die Schule besuchen, ein großer Teil hat ausländische Wurzeln. Es gibt zwei Förderklassen für Flüchtlingskinder.

Die Komarow-Schule werde als letzte Einrichtung im Landkreis übrig bleiben, die sich in einem derartig schlechten Zustand befindet, wenn die Liste nach dem Förderprogramm Stark III abgearbeitet worden sei, kritisierte Zimmermann.

Nachdem die Gymnasien in Osterburg, Stendal („Hildebrand“), Tangermünde und die Gemeinschaftsschule Tangerhütte schon länger vorgesehen sind, konnte nun auch kurzfristig die Sekundarschule in Goldbeck hinzukommen. Dort sollen bis 2020 insgesamt drei Millionen Euro investiert werden. In Osterburg sind es im selben Zeitraum 3,53 Millionen, in Stendal 3,9 Millionen, in Tangermünde 3,5 Millionen und in Tangerhütte 3,56 Millionen Euro.

Da es kurzfristig zu den großen finanziellen Verschiebungen gekommen ist, musste der Kreistag in der vergangenen Woche einen Nachtragshaushalt verabschieden. „Das ist ein Ausnahme“, sagte der Landrat.