Karneval Lerchen fangen an zu trällern
Die Uchtelerchen des Wahrburger Carneval Clubs besprachen das Programm der Prunksitzungen.
Stendal l Das Motto der nächsten Session ist beim Wahrburger Carneval Club (WCC) ein wohlgehütetes Geheimnis. Und das soll auch so bleiben. Der Beginn der neuen Karnevalszeit ist aber wohlbekannt: am 11.11. um 11 Uhr 11 bekommen die Narren den Schlüssel zur Stadt in die Hand und dürfen bis zum Aschermittwoch regieren. Vier Wochen vor dem närrischen Datum trafen sich die Uchtelerchen des WCC zur ersten Absprache über das Programm der Prunksitzungen, die am 18. und 25. Februar im Schwarzen Adler über die Bühne gehen werden.
Die Stimmung ist gut im Röxer Krug am Freitagabend. „Wir haben schöne Lieder, ein schönes Lied ist auf jeden Fall dabei“, meint Ulrich Metzler verschmitzt. Er ist von den WCC-Prunksitzungen unter anderem als Ausrufer bekannt, vor allem für seine spitze Feder, deren Texte er mit scharfer Zunge darbietet. Bei den kommenden Prunksitzungen will er unbedingt den Stendaler Wahlskandal thematisieren, hat dafür „Sag mir wo die Blumen sind“ und „Joanna“ umgetextet. Doch gerade bei Letzterem haben manche der Lerchen Bauchschmerzen, lokale Politiker im Chor als „du Luder“ zu bezeichnen, das scheint zu weit zu gehen. „Ich werde immer ausgebremst“, sagt Metzler gespielt schmollend. Im Zweifelsfall bringt er die Nummer allein.
Es ist ja auch noch viel Zeit, bis das Programm stehen muss. Vorsitzende Claudia Heiland schlägt vor, diesmal gar nicht so viel auf umgetextete Stücke, sondern auf Stimmungslieder im Original zu setzen. Sofort werden einige Liedtitel durch den Raum gerufen, Melodien angestimmt. Die Richtung ist noch nicht ganz klar, sollen es eher die Schlager aus den 70er Jahren wie „Mendocino“ und „Anita“ sein oder doch eher das, was auf Ballermann-Partys und Après-Ski-Feten gespielt wird? „Vielleicht sollten wir doch mehr auf Ballermann, Mickie Krause und Tralala setzen“, gibt er eben noch auf Satirikerpfaden wandelnde Metzler zu bedenken und versichert, das wirklich ganz ehrlich zu meinen.
Es geht auch um die Kostümierung, die wichtiger Bestandteil des Programms ist. Die Addams Family ist ein Vorschlag, allerdings gibt es Bedenken, dass die schon zu alt und längst aus den Köpfen des Publikum sein könnte. Das eiskalte Händchen, eine abgetrennte Hand, daran können sich allerdings alle erinnern, vielleicht hat die eine Chance, ins Programm zu kommen.
Gespalten reagieren die Uchtelerchen auf den Vorschlag Simpsons. Die einen sind hellauf begeistert, überlegen gleich, wie sie ihre Haut gelb färben können, oder ob es besser ist, sich mit gelben Strumpfhosen und anderen Kleidungsstücken zu behelfen, andere können mit der Serie so gar nichts anfangen. Plötzlich liegt der Vorschlag Muppets in der Luft. Da könnten doch Waldorf und Statler über die Stendaler Kommunalpolitik herziehen oder vielleicht doch die Schlunzen aus Wahrburg und Röxe wie im vergangenen Jahr.
Fest steht: Es gibt viele Ideen, aus denen die Uchtelerchen wieder ein buntes Programm zusammenstellen werden. Zusammen mit den anderen Programmteilen wie Showballett, Männerballett, Tanzdarbietungen des Nachwuchses und Büttenreden werden die Zuschauer bei den Prunksitzungen auch in der 38. Session wieder einiges erleben. Und die hält für die Wahrburger Karnevalisten noch eine ganze Menge mehr bereit. So sind sie unter anderem am 15. Januar beim Empfang von Ministerpräsident Reiner Haseloff, nehmen am 27. Februar am Rosenmontagsumzug in Köthen teil und richten im April erneut die Landesmeisterschaft der Männerballette aus.
