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Klartext Siegfried Wille zieht Halbzeitbilanz

Zur Halbzeit der Wahlperiode des Stendaler Stadtrates äußert sich Siegfried Wille zur politischen Situation.

Von Thomas Pusch 30.01.2017, 00:01

Stendal l Halbzeit im Stadtrat: Zweieinhalb Jahre sind um, in zweieinhalb Jahren wird wieder gewählt. In der Serie „Klartext zur Halbzeit“ befragt die Volksstimme nicht nur Stadträte zur politischen Situation, sondern auch Stendaler aus dem gesellschaftlichen Leben. Heute: Siegfried Wille.

Welche Fragen sind für Sie 2017 in der Stadtpolitik besonders entscheidend?

Ich erwarte die Geschlossenheit der Stadträte bei der Umsetzung aller für die Einwohner der Hansestadt Stendal und Gemeinden zur Verbesserung der Lebensqualität erforderlichen Maßnahmen. Die Erweiterung der Grundschule Nord und der Neubau einer Grundschule muss Sache aller Fraktionen im Stadtrat sein und 2017 abgeschlossen bzw. auf den Weg gebracht werden. Die Wahlfälschung muss aufgeklärt werden, damit der Stadtrat wieder zur Tagesordnung übergehen kann. Anfeindungen einiger Stadträte gegen den Oberbürgermeister, seinen Stellvertreter und die Verwaltung, die in jeder Sitzung erneut auffallen, müssen ein Ende haben. Die Kunsteisbahn ist für die kommenden Jahre ein Muss. Die Idee zur Einrichtung eines Sportmuseums sollte im Stadtrat aufgegriffen und zum Jahresende als Beschlussvorlage dem Stadtrat 2017 präsentiert werden.

Welche Beschlüsse in den vergangenen zweieinhalb Jahren waren besonders wichtig?

Für mich stehen natürlich Fragen der Sportförderung im Vordergrund. Die Beschlüsse und Richtlinien zur Vereinsförderung sind gut und unterstützen die überwiegend ehrenamtlich tätigen Vereinsvorstände und Präsidien. Die Zusammenarbeit mit dem Schul-, Kultur- und Sportausschuss hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren stark verbessert. Die Berichterstattung des Präsidiums des Kreissportbundes vor dem Ausschuss sowie die gemeinsame Besichtigung von Sportstätten sind ein neuer Qualitätssprung in der politischen Landschaft der Hansestadt und Gemeinden. Abstimmung bei der Beantragung von Fördermitteln für die Sanierung, den Neu- und Umbau von Sportstätten machte so die Ausschöpfung von Fördermitteln des Landkreises und des Landes möglich. Weitsicht zeigte der Stadtrat bei der Beschlussfassung über die Förderung der Kunstrasenplätze beim Post SV bzw. beim 1. FC Lok. Hier war besonders erfreulich, dass Stadträte die Meinung von Fachleuten speziell zum „Großvorhaben“ des 1.FC Lok einholten, diese beim Beschluss berücksichtigten und daraus gewisse Auflagen zum Bestandteil des Beschlusses machten.

Was ist in dieser Zeit nicht umgesetzt beziehungsweise aus Ihrer Sicht falsch entschieden worden?

Ich habe viel zu oft gehört: „Sie von der …!“ In erster Linie wurde jeder Stadtrat von Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt bzw. der Gemeinden gewählt. Jeder ist also ein „Volksvertreter“, der das Volk und nicht nur Parteiinteressen vertreten sollte. Wenn es um Erleichterungen oder Verbesserungen von Bedingungen für unsere Kinder und Jugendlichen, ältere oder sozial schwache Bürgerinnen und Bürger sowie Menschen mit Behinderungen geht, darf die Farbe des Parteibuches keine Rolle spielen

Wie bewerten Sie die aktuelle Arbeit des Stadtrates?

Der Wahlbetrug wird zu sehr in die Stadtratssitzungen einbezogen und behindert so eine ordentliche parlamentarische Arbeit. Jeder Stadtrat sollte die juristische Aufarbeitung abwarten (die auch ich fordere) und nicht vorverurteilen. Wenn die Schuld bewiesen ist, muss im Stadtrat mit aller Kraft und einstimmig gehandelt werden. Ich bewundere den Vorsitzenden des Stadtrates und seine Stellvertreter, die eine ausgezeichnete Arbeit leisten und oft mit viel Geduld die Sitzungen leiten. Fast alle Stadträte leisten eine gute Arbeit. Es wäre wünschenswert, dass die Nähe zu Wählerinnen und Wählern von allen nicht nur vor Wahlen gesucht wird.

Möchten Sie gerne enger beteiligt werden?

Bei allen den Sport betreffenden Fragen sollten das Präsidium des Kreissportbundes und die zuständigen Ämter einbezogen werden. Besonders in diesen Bereichen ist unser Mitwirken wichtig, denn durch Fachwissen dieser Leute kann der Weg von der Diskussion bis zur Beschlussfassung vereinfacht und verkürzt werden.

Hier geht es zur Online-Befragung zum Thema „Klartext zur Halbzeit“.