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Konzert Tränen, Träume und tolle Songs

Das Theater der Altmark platze nahezu aus allen Nähten, denn die Kultband City aus Berlin lud zum Weihnachtsfest der Rockmusik.

Von Tom Beck 07.12.2016, 23:01

Stendal l 514 Gäste waren gekommen um das Konzert der bekannten Ostdeutschen Kultband „City“ im Stendaler „Theater der Altmark“ zu erleben – ausverkauftes Haus. Unter dem Motto „Weihnachtsfest der Rockmusik“ erwartete die Gäste ein festlicher Abend. Der Saal wurde an seine Kapazitätsgrenze gebracht. Mit dabei war, neben der Band selbst, Gaststar Dirk Michaelis, welcher dem ein oder anderen „City“-Song eine ganz neue, gesangliche Note verlieh.

Noch bevor der musikalische Abend um 19.30 Uhr begann, fanden sich die Zuschauer in dem angenehm beleuchtetem Theater zusammen und unterhielten sich. Es wirkte wie ein Beisammensein von vielen Freunden und Bekannten, die sich herzlich begrüßten, in der Menge einander erspähten um miteinander zu reden und zu lachen. Zusammengeführt an diesem Abend von „City“.

Dann wird das Licht langsam gedimmt und die Künstler betreten unter stürmischem Beifall die Bühne. Den hohen Erwartungen der Gäste im Saal werden die Künstler im Verlauf des Abends allerdings durchaus gerecht. Während Frontsänger Toni Krahl gemeinsam mit dem Special-Guest Dirk Michaelis, dem ehemaligen Frontmann der Band „Karussell“, zum ersten Lied anstimmte, fand man im Publikum schon leuchtende Augen und erwartungsvolle Blicke. Jede Altersklasse war im Saal vertreten und sie alle konnten nur sichtlich mühsam ihre Geduld zusammenhalten. Nach einer Vorstellungsrunde der Musiker und einer weiteren Runde Applaus ging es endlich los.

Die angenehme Harmonie der Stimmen von Krahl und Michaelis sorgten für Gefühle und einen tranceartigen Freudentaumel mancher Besucher. Wie befreit weinte und lächelte manch ein Zuhörer. Doch der geheime Star des Abends ist Bassist und Violinenvirtuose Georgi Gogow, welcher mit seiner Violine immer wieder perfekt den gefühlvollen Rahmen für die tiefen und vielschichtigen Texte zeichnet.

Mit einem Cover von „Sind so kleine Hände“ von der Lyrikerin Bettina Wegner fand ein besonders emotionales und ebenso aktuelles Lied seinen Platz in die Trackliste des Abends. Während Krahl sichtlich berührt den Text der Hymne ins Mikrofon haucht, sorgen die anderen Musiker der Band für eine einmalige Atmosphäre.

Schlagzeuger Klaus Selmke schafft es, den wuchtigen Bass nicht zu sehr in den Vordergrund zu verlagern, Keyboarder Manfred Hennig wurde dagegen immer mal wieder zum Ziel für kleine Seitenhiebe, da er seit kurzer Zeit wieder das Singleleben lebt. Die kleinen Spitzen des Frontsängers kommen aber sowohl bei Hennig als auch beim Publikum gut an und rutschen nie ins Niveaulose ab. An seinem Instrument zeigt Hennig viel Feingefühl, indem er die vereinzelten, elektronischen Klänge aus dem Keyboard in angenehmer Lautstärke dosiert.

So wird das Gehör der Zuhörer stets auf Frontsänger Toni Krahl und Dirk Michaelis bleiben, welche ohne die beeindruckende Finesse der restlichen Musiker allerdings deutlich schwächer wirken würden. Auch Gitarrist Fritz Puppel zeigt, dass die Jahre als Musiker ihn haben reifen lassen. Instinktiv füllt er kleinere Passagen mit Gitarrenriffs.

Nach zwei Stunden ist das Konzert aus und zurück bleibt ein Eindruck von Musikern, die ihr Handwerk nicht nur verstehen, sondern es lieben. Das sieht man der Band auch nach vielen Jahren noch an.