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Krankenhaus  Kellerangebot in Stendal von A bis Z

Ein dreiköpfigen Team kümmert sich um die Materialwirtschaft im Stendaler Krankenhaus.

Von Volker Langner 06.10.2015, 01:01

Stendal l Der Kellerraum im Stendaler Johanniter-Krankenhaus mit seinen Pappkartons, Kisten und Kanistern wirkt gut sortiert, aber eher unspektakulär. Doch im Raum der Materialwirtschaft findet sich alles, was für die Versorgung in den Kliniken in der Stendaler Wendstraße, in der Frauenklinik und in Genthin benötigt wird.

„Wir haben hier alles von A wie Allzwecküberzügen für OP-Geräte, beispielsweise für Röntgenmonitore, bis zu Z wie Zahnbürsten“, gibt Katrin Fincke einen Einblick in die „Unterwelt“ des Stendaler Krankenhauses in der Wendstraße. Zwischen A und Z finden sich unter anderem B für Büromaterial, S für Spritzen, T für Töpfe (für die Küche) und W für Windeln. Mitunter erfüllen Fincke und ihre beiden Kolleginnen Ina Dechenthin und Nicole Riedel auch Sonderwünsche, die mit dem Krankenhaus-Alltag nur bedingt oder wenig zu tun haben. Da gibt es hin und wieder die Bitte um Blumenerde für eine Pflanze im Arztzimmer oder auch jüngst nach sogenanntem Lachgas, um bei der Demo gegen die Krankenhausreform Luftballons in den Himmel steigen zu lassen. „Natürlich versuchen wir, solche Wünsche zu erfüllen. Das hat auch geklappt, weil wir die richtigen Unternehmen kennen“, merkt Katrin Fincke mit einem Schmunzeln an. Nur mit Medikamenten kann sie nicht dienen; deren Bereitstellung erfolgt über die Apotheke.

Seit sechs Jahren arbeitet Katrin Fincke im Johanniter-Krankenhaus. In den ersten drei Jahren absolvierte sie dort ihre Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik. Irgendwie schien ihr dieser Beruf in die Wiege gelegt. „Meine Eltern haben etwas ähnliches gemacht, meine Schwester arbeitet im Einkauf“, erzählt die Stendalerin und blickt zurück: „Als ich dann eine entsprechende Stellenausschreibung vom Krankenhaus gesehen habe, hat es einfach gepasst.“

Dass die Arbeit schon allein durch die stetige Weiterentwicklung von medizinischen Produkten „jeden Tag eine Herausforderung“ ist, erhöht für die 27-Jährige den Reiz an ihrer Tätigkeit. „Man lernt laufend dazu. Langweilig wird es wirklich nicht“, sagt sie, spricht aber auch von der Kehrseite der Medaille: „Bei Produktumstellungen mögen nicht alle Mediziner das Neue, setzen eher auf Gewohntes. Das kann dann auch mal zu Stress führen.“

Die Lagerbestände sind so angelegt, dass sie für alle drei Kliniken etwa für eine Woche ausreichen. Dabei nutzt das Team der Materialwirtschaft Computertechnik. Täglich wird im Rechner erfasst, was das Depot verlässt, und er ermittelt dann automatisch den Bedarf.

Das heißt aber nicht, dass die Materialwirtschaftler Däumchen drehen. Sie müssen nicht nur An- und Auslieferung, inklusive Mengen- und Qualitätsüberprüfung, bewältigen. Katrin Fincke verweist beispielsweise auf Hygienevorschriften, Sterilität einer Reihe von Waren und das Mindesthaltbarkeitsdatum. Zu den Prämissen der Tätigkeit gehören Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit. „Natürlich“, so die junge Frau, „achten wir auch auf den Preis.“ Das ist also nicht anders als in Industrie und Wirtschaft. Die Arbeit mit Medizinprodukten verlange aber ein Maß an Fachwissen, macht Katrin Fincke klar und nennt ein Beispiel: „Wenn eine Station Katheter bestellt, müssen wir schon wissen, wofür und für wen er bestimmt ist. Katheter gibt es nämlich viele unterschiedliche. Da müssen wir den richtigen auswählen.“

Während die Altmärkerin bei ihrer Arbeit zumeist im Krankenhauskeller unterwegs ist, verbringt sie ihre Freizeit bevorzugt an der frischen Luft. Dafür sorgen schon der Garten und Dobermann Lara, erzählt Katrin Fincke, für die ihre Familie mit ihrem Verlobten und ihrer Tochter ganz wichtig ist.