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Leser-Aktion Vergessene Orgel zum Klingen gebracht

Eine Kandidatin für den "Altmärker des Jahres": Adelheid Schmersau engagiert sich in Eichstedt besonders für die Kirche.

Von Doreen Schulze 22.01.2016, 15:12

Eichstedt l Die Helbig-Orgel in Eichstedt, die circa 50 Jahre lang stumm blieb, erklingt seit Mai 2014 wieder. Zuvor wurde das Instrument aufwendig restauriert –155  000 Euro waren dafür erforderlich. Dass diese Summe in nur wenigen Jahren aufgebracht werden konnte, ist Verdienst des Förderkreises St.-Katharinen-Kirche, an dessen Spitze die Vorsitzende Adelheid Schmersau steht.

Seit den 1960er Jahren war die Orgel in Eichstedt nicht mehr bespielbar. „Schon damals wurden in Eichstedt Spenden gesammelt. Weil es zu dieser Zeit aber keine Ersatzteile für die Orgel gab, hatte man sich entschlossen, von dem zusammengekommenen Geld eine kleine Holzorgel zu kaufen“, berichtet Schmersau. Die fand im Kirchenschiff ihren Platz, während die große Orgel allmählich in Vergessenheit geriet, berichet Schmersau, die auch im Eichstedter Kirchenchor ist.

Bei den Chorproben stehen die Sängerinnen im Altarraum. „Wir haben dabei immer die Orgel im Blick und sagten uns oft, dass es schade ist, dass dieses Instrument nicht mehr erklingt.“ So entstand aus dem Chor heraus die Idee, die Restaurierung wieder anzupacken. Dazu wurde im April 2008 der Förderkreis St.-Katharinen-Kirche unter Vorsitz Adelheid Schmersaus gegründet.

Das Spendensammeln begann. 155.000 Euro mussten beschafft werden, schließlich war viel zu tun, unter anderem Holzschutzsanierung und Erneuerung sämtlicher Orgelpfeifen. Sachsen-Anhalts Staatskanzlei-Chef Rainer Robra –dessen Großvater Kantor in Eichstedt war – konnte sie für das Vorhaben gewinnen, er übernahm die Schirmherrschaft und spielte bei Benefizkonzerten Bratsche. Neben den Spenden und Einnahmen aus Benefizkonzerten flossen Gelder über Patenschaften von Orgelpfeifen. Die Orgel ist nun saniert, muss jedoch gepflegt und gewartet werden.

Für Schmersau und die übrigen Vereinsmitglieder stehen zudem weitere Arbeiten im Förderkreis an: „Wir setzen uns für den Erhalt der gesamten Kirche ein. Ideen haben wir bereits“, sagt die 55-Jährige, die zudem Mitglied im Gemeindekirchenrat und im Sportverein in Eichstedt ist.

Wer "Altmärker des Jahres" wird, darüber können Volksstimme-Leser abstimmen: online unter www.volksstimme.de/adj oder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/vs.altmark.