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Matheolympiade Sechstklässler rechnet sich auf Platz eins

Jeremy Jagusch vom Rudolf-Hildebrand-Gymnasium Stendal belegte bei der Matheolympiade auf Landesebene den ersten Platz.

Von Anne Toss 29.03.2017, 18:30

Stendal l Im Februar gelang dem zwölfjährigen Jeremy Jagusch vom Stendaler Rudolf-Hildebrand-Gymnasium der große Coup: In der Landesrunde der Mathematik-Olympiade belegte er in seiner Altersklasse den ersten Platz. „Das ist wirklich sehr selten, dass ein Schüler das schafft – und dann ohne Training auch gleich so ein Ergebnis erreicht“, sagt Schulleiterin Anne-Dore Meißner. Als Würdigung für seinen Erfolg gab es für Jeremy gleich zwei Büchergutscheine, „das ist unser Höchstpreis, aber für so etwas Herausragendes ist es uns das wert“.

Mathelehrerin Gesine Zais freut sich ebenfalls mit ihrem Schützling. Denn das, was bei der Landesmathematik-Olympiade abverlangt werde, geht weit über den alltäglichen Unterrichtsstoff hinaus. „Von den Kindern wird tiefgründiges und funktionales Denken erwartet. Die Kleinen sind ihrer Entwicklung also durchaus voraus“, sagt Zais. Man könne die Aufgaben nur lösen, wenn man sich wirklich mit Mathematik beschäftigt.

Und Jeremy? Der lächelt und schweigt. Zumindest am Anfang. „Ich mag gerne Aufgaben, bei denen man Sachen herausfinden oder um die Ecke denken muss“, sagt der Sechstklässler. Vor dem Wettbewerb, der über zwei Tage ging und in Magdeburg stattgefunden hat, habe er sich aus dem Internet noch Übungsaufgaben ausgedruckt. „Dass ich gewinne, damit habe ich aber überhaupt nicht gerechnet. Am ersten Tag lief es gut, dafür aber am zweiten gar nicht.“ Er habe sich einfach nicht mehr konzentrieren können.

Auf die Frage, warum er denn Mathe mag, wo doch Schüler in der Regel eher Angst vor dem Fach haben, hat er selbst keine Antwort. „Ich habe in der Grundschule schon immer gerne gezählt. Und wenn ich etwas nicht wusste, bin ich zu meinen Schwestern gegangen, und die haben es mir dann erklärt.“

Lehrerin Gesine Zais mag es nicht, dass Kindern oft gesagt wird: Ach Mathe, das konnte ich auch schon nicht. „So kommen sie schon mit der Einstellung in den Unterricht, dass Mathe schwer ist. Und können es überhaupt nicht mehr selbst erleben“, sagt Zais.

Jeremy hat das Fach aber für sich entdeckt. „Und wenn ich dann noch in Magdeburg rechnen kann, ist das noch besser. Da ist man ja nicht alle Tage.“ Sein Lieblingsfach ist Mathe übrigens trotzdem nicht: „Sport finde ich spannender“, sagt der Zwölfjährige und lacht.