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Nahverkehr Konzessionen werden 2017 vergeben

Der Kreistag hat den Nahverkehrsplan für den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Stendal ab 2017 beschlossen.

Von Donald Lyko 11.11.2016, 02:00

Stendal l Die für die Nutzer wohl wichtigste Information steht ganz am Schluss auf dem Beschluss-Blatt: „Davon ausgehend, dass das aktuelle Angebot im Linienverkehr sich für den Landkreis Stendal bewährt hat, sind keine gravierenden Änderungen vorgenommen worden.“ Für dieses bewährte Angebot sucht der Landkreis demnächst europaweit Betreiber. Die Ausschreibung – zu den Wettbewerbsunterlagen gehört der neue Nahverkehrsplan – soll Anfang Juni 2017 veröffentlicht werden, bereits im August soll die Vergabe der Konzessionen erfolgen. Ausgeschrieben werden drei Lose. Ab 1. August 2018 treten dann die neuvergebenen Linienverkehrsgenehmigungen in Kraft.

Der vom Kreistag beschlossene Nahverkehrsplan für den Landkreis Stendal ist erstmals ein unbefristeter. Im Vorfeld waren 54 Träger öffentlicher Belange und die Kreistagsgremien an der Erarbeitung des Konzeptes beteiligt. Es gab 19 Stellungnahmen, in denen zusammen 153 Einzelpunkte genannt wurden. So hat zumBeispiel die Hansestadt Stendal angeregt, dass das Wohngebiet Ost (Linie 904) künftig von kleineren Bussen angefahren wird. Mit Erfolg, denn im Plan heißt es nun: „Die Erschließung des Wohngebietes Stendal-Ost soll durch den Einsatz von Mini- und Kleinbussen erfolgen.“ Ein zweites Beispiel, ebenfalls aus Stendal: Nach Anregung soll nun geprüft werden, ob eine umstiegsfreie Anbindung der Ortsteile Wahrburg und Borstel an die Innenstadt und/oder das Krankenhaus möglich ist.

In vielen Reaktionen ging es um die Barrierefreiheit. So wurde auf Anregung der Gleichstelllungsbeauftragten des Landkreises, Birgit Hartmann, in den Entwurf eingefügt, dass Hörgeschädigte die Möglichkeit bekommen, per SMS oder E-Mail einen Rufbus zu bestellen. Zudem soll die Internetseite des Verkehrsunternehmens barrierefrei gestaltet sein, also eine Vorlesefunktion und eine Lupenfunktion vorhalten. Auf ihren Vorschlag wurde in den Nahverkehrsplan eingefügt, dass die Pfosten an den Haltestellen in der Länge so angepasst werden, dass auch übereinander angebrachte Fahrplantafeln noch gut lesbar sind. Aufgenommen wurde zudem die Forderung des Kreisseniorenrates, dass die Haltestellen mit einer kontrastreichen Beschriftung versehen werden und damit auch aus einigen Metern Entfernung noch gut lesbar sind.

Auch das Thema Klimaschutz wird im Plan berücksichtigt. So gibt es die Formulierung, dass im Stadtverkehr Stendal der Einsatz von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, zum Beispiel Elektrofahrzeuge, anzustreben ist.