1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Zwei Unfalltote mehr als im Vorjahr

Polizeistatistik Zwei Unfalltote mehr als im Vorjahr

Auch 2016 bleibt die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Stendal unter der 4000er Marke.

Von Donald Lyko 10.03.2017, 18:18

Stendal l Mal etwas mehr, im Folgejahr wieder etwas darunter – die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis Stendal hat sich in den vergangenen Jahren um die 4000 eingepegelt. Polizeirat Carsten Töpfer, Leiter des Polizeirevieres Stendal, sprach am Freitag bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2016 von einem „Trend, der nach unten zeigt“. Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr 3787 Unfälle im Kreis ereignet, 119 und damit drei Prozent weniger als 2015.

Zu den positiven Nachrichten gehören zudem die gesunkenen Zahlen bei den Schwer- und Leichtverletzten, bei den Unfällen mit Personenschäden insgesamt. Aber: Die Zahl der Verkehrstoten ist auf neun gestiegen, im Jahr 2015 waren es sieben.

Bei den Unfallursachen liegen nach wie vor die Wildunfälle an der Spitze (siehe Grafik). Zwischen 5 und 8 Uhr sowie 17 und 23 Uhr passierten 876 und damit 67,4 Prozent aller Wildunfälle. Mit 143 Unfällen gab es die meisten im April, gefolgt vom Oktober (127), November (122) und Mai (120). Statistisch erfasst wurde von der Polizei auch, welche Tiere in wie vielen Fällen beteiligt waren: Rehwild (968), Schwarzwild (91), Hasen/Wildkaninchen (80), Rotwild/Damwild (35), Fuchs (29).

Bei 13 Wildunfällen sind 13 Personen verletzt worden, drei von ihnen schwer. Trotz der hohen Gesamtzahl sind bei den Wildunfällen nur ein Prozent Unfälle mit Personenschaden. „Es gibt keine regionalen Schwerpunkte, die Wildunfälle verteilen sich über den gesamten Landkreis“, sagte Polizeikommissar Fred Mücke, im Polizeirevier Stendal für die Verkehrsorganisation verantwortlich.

Nach Wenden und Rückwärtsfahren folgt auf dem dritten Platz zu geringer Abstand, oft verbunden mit zu hoher Geschwindigkeit. „In diesem Bereich wollen wir unsere Maßnahmen intensivieren“, kündigte der Revierleiter einen der Präventionsschwerpunkte in diesem Jahr an.

Im vergangenen Jahr hat die Polizei 219 Verkehrsteilnehmer gestoppt, die folgenlos alkoholisiert unterwegs waren – ein Wert etwa wie im Jahr zuvor. Einen leichten Anstieg hingegen hat es bei den Trunkenheitsfahrten gegeben, die zu einem Unfall geführt haben. 63 dieser Unfälle wurden 2016 aufgenommen. Bei den folgenlosen Drogenfahrten stehen 133 in der Jahresstatistik, hinzu kommen neun Fälle, in denen die Fahrer Drogen und Alkohol konsumiert hatten. Bei allen vier Unfällen, die von Fahrern unter Drogeneinfluss verursacht wurden, war auch Alkohol im Spiel. Oft ziehen aufgedeckete Drogenfahrten Ermittlungen der Kriminalpolizei nach sich (Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz).

Bei den folgenlosen Alkohol- und Drogenfahrten spricht die Polizei von „reinen Kontrolldelikten“. Denn sie werden nur bei Kontrollen entdeckt. „Die Dunkelziffer ist vermutlich noch höher. Aber diese Dunkelziffer wollen wir aufhellen“, kündigte Polizeirat Carsten Töpfer an.