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Projekt Thera Holzspielzeug für Flüchtlingskinder

Die Bildungsstätte Altmark ist sehr aktiv in der Flüchtlingshilfe. Gegenwärtig entsteht Spielzeug für Flüchtlingskinder.

Von Thomas Pusch 02.12.2015, 00:01

Stendal l Das Projekt heißt Thera, wird vom Jobcenter gefördert und in ihm sind 15 alkoholkranke Männer beschäftigt. Derzeit sind sie in der Werkstatt der Bildungsstätte Altmark tätig. Sie bauen Spielzeug für Kinder. „Wir haben dann überlegt, wo wir das am besten hinbringen“, sagte Leiterin Gudrun Kurzhals im Gespräch mit der Volksstimme. Die Antwort lag nahe, da in der Bildungsstätte auch Sprachkurse für Ausländer stattfinden. „Wir entschieden uns dafür, es zu Flüchtlingskindern nach Klietz zu bringen“, sagte Kurzhals. Die Wahl sei auf die Landesaufnahmestelle gefallen, da die Gemeinschaftsunterkunft am Möringer Weg durch ihre zentralere Lage öfter mal von Spenden profitieren kann. Gestern holte Grit Woywod vom Roten Kreuz, Ehrenamtskoordinatorin in der Klietzer Flüchtlingseinrichtung, eine Kiste mit Holzspielzeug wie Puppenbettchen und kleine Schubkarren ab. „Das können wir sehr gut gebrauchen“, sagte sie. Und die Maßnahmeteilnehmer können die regelmäßige Beschäftigung sehr gut gebrauchen. „Ein Teil von ihnen war richtig am Abgrund“, erläuterte Ingo Buchali, Filemanager im Jobcenter.

Im Sommer hatte ein Teil der Gruppe einen Garten in der Sparte „Hoher Kranz“ an der Heerener Straße urbar gemacht. „Das war für die Gartennachbarn natürlich eine neue Situation mit einer Gruppe junger Männer, die auch nicht immer leise sind“, sagte Kurzhals. Doch sie lebten sich gut in der Sparte ein, pflanzten auch Gemüse an, das einmal in der Woche zusammen mit einem Koch zubereitet wird. „Angefangen haben wir mit Kräuterquark, mittlerweile gibt es sogar Lasagne“, zählte Buchali auf. Mit den Spenden für die Kinder ist das Engagement für Flüchtlinge in der Bildungsstätte allerdings noch nicht erschöpft.

„Wir haben auch zwei Deutschkurse“, erläuterte Kurzhals. Anfang November begann der erste Kurs im MAD-Club. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt, die uns die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, funktionierte sehr gut“, lobte Kurzhals. Während die Eltern lernen, werden die Kinder betreut. Den Kurs leitet Heidi Schimmelpfennig, bis 2013 Koordinatorin für Migranten beim Roten Kreuz. Seit einer Woche gibt es einen weiteren Deutschkurs im Haus der Vereine. Er wird von der pensionierten Deutschlehrerin Erika Böhm geleitet. Finanziert werden die Kurse von der Bundesagentur für Arbeit. Diese so genannten Einstiegskurse sollen eine schnellere Integration fördern, auch wenn die Teilnehmer noch kein Asyl bekommen haben. „Bis dahin kann es ja auch Monate dauern“, sagte Kurzhals.