Ratten werden das ganze Jahr über bekämpft

Stendal l In diesen Tagen geht es den Ratten in Stendal wieder an den Kragen. Mitarbeiter der Stadtwerke sind unterwegs und legen Köder aus. So war Norbert Teger in dieser Woche in der Priesterstraße unterwegs. Die Gullydeckel werden abgehoben und die Köder dann abgelassen. „Nach 14 Tagen gucken wir, ob die Köder angefressen sind“, sagt René Tondera als Vorarbeiter Kanalnetz bei den Stadtwerken. Wenn zu sehen ist, dass Tiere da sind, werden noch mehr Köder ausgelegt, um sie so großflächig zu beseitigen, sagt er. Die Ratten knabbern an der Auslegware, die eine Art Blutverdünner enthält. Die Ratten verbluten innerlich, sie verenden zeitversetzt.

Ratten im Kanalnetz sind vor allem deshalb ein Problem, weil die kleinen Nager sich teilweise durch Leitungen knabbern und auch bis in Häuser hochnagen. „Wir haben schon Fälle gehabt, wo die Ratten unter Badewannen ihre Jungen abgelegt haben“, sagt Tondera.

Aus seiner Sicht könne man gar nicht genug machen, um gegen die Ratten vorzugehen. Die effektivste Methode wäre es, wenn Stadtwerke, Wohnungsunternehmen und der städtische Bauhof gleichzeitig aktiv würden.

„Es gibt derzeit keinen verstärkten Befall“, sagt Rolf Gille, der Pressesprecher der Stadtwerke. Und auch Klaus Ortmann bestätigt dies: „Wir haben kein besonderes Rattenproblem in der Stadt.“ Schon Ende 2016 hatte es eine Anfrage dazu im Stadtrat gegeben (die Volksstimme berichtete).

Gleichwohl gebe es bestimmte Ecken wie das Altmark-Forum und auch den Nordwall, wo immer wieder Ratten von Passanten gesichtet werden. Am Nordwall hatte dies auch mit einem kaputten Kanaldeckel zu tun, sagt Ortmann. Der Rattenbefall hänge stark mit dem Müllaufkommen zusammen, sagte der Stadtsprecher. Man erhoffe sich beispielsweise durch die neuen unterirdischen Müllstationen bei der Stendaler Wohnungsgesellschaft (SWG), dass allein deswegen schon weniger Ratten da sind.

„Ratten sind intelligente Tiere, daher kommt man ihnen nur schwer bei“, sagt Klaus Ortmann. Auch René Tondera sagt: „Die Köder werden immer wieder variiert.“ Die Stadt setzt für die Bekämpfung der Ratten auf versierte Kammerjäger – und zwar ganzjährig. Ganz in den Griff bekommt man das Problem aber auch so nicht.