Olaf Kloos schießt sich zum König

Stendal l Natürlich – dieser abschließende Satz der neuen Majestät in seiner Antrittsrede war erwartet worden und wurde besonders beklatscht: „Das erste Fass Bier geht auf mich.“ Kameradschaft und Traditionspflege sind für Olaf Kloos untrennbar mit dem Schützenwesen verbunden und somit auch die Bierrunde des Regenten zum Königsball.

Doch nicht minder wichtig ist für den 37-jährigen Angestellten, der 1985 aus Wolfen nach Stendal kam und hier seine Ehefrau Nicole Ham- bruch kennenlernte, der sportliche Aspekt im Schützenverein. Beim Hochschulsport in Magdeburg wurde seine Begeisterung fürs Sportschießen geweckt. 2012 trat er dem Schützenverein „Diana“ bei und sicherte sich in den vergangenen drei Jahren den Pokal des Stendaler Oberbürgermeisters.

Und nun also setzte er sich beim Königsschießen durch. „Es war ein großartiges Gefühl, als mir die Königskette umgehängt wurde“, beantwortete Olaf Kloos die entsprechende Volksstimme-Frage und verwies auf die Jahrhunderte alte Tradition des Vereins. Seine Wurzeln reichen bis 1698, 1990 wurde er neu gegründet. Seit dieser Neugründung ist Olaf Kloos der 24. König. „Die Königskette enthält Plaketten mit ihren Namen. Damit werden die Könige für die Nachwelt verewigt. Ich nun auch“, freute sich die neue Majestät.

Olaf Kloos und Nicole Hambruch treten als Königspaar die Nachfolge von Hartmut und Kathrin Hallmann an. Auch ein neuer Jugendschützenkönig wurde ermittelt: Auf Henry Kurth folgt Martin Michaelis. Für den 16-jährigen Schüler aus Heeren, der seit vier Jahren dem Verein angehört, ist dieser Erfolg ein „Anreiz für weitere sportliche Leistungen“, wie er sagte. Er ist aktueller Landesmeister seiner Altersklasse mit der Luftpistole.

Geschossen wurde beim dreitägigen Vereinsfest nicht allein um die Königswürde. Bereits bei der Eröffnung am Freitagabend hatte der Schützenverein „Diana“, der 59 Mitglieder zählt, mit einem Salutschießen am Uenglinger Tor lautstark auf sich aufmerksam gemacht. Beim anschließenden Kameradenabend gab es erste Auszeichnungen. Weitere folgten beim Königsball am Sonnabend am Schützenhaus, begleitet vom Salut aus der Kanone „Charlotte Sophie“. Ihr Donner galt dem Vereinsvorsitzenden Harald Kamer und Vorstandsmitglied Rudolf Breyer, die das Protektorabzeichen des Schützenbundes erhielten. Diese Ehrung wurde erstmals an Stendaler vergeben.

Mit einem Königsfrühstück klang das Schützenfest am Sonntag aus. „Ich denke, wir hatten ein gelungenes Fest. Die Resonanz war gut“, resümierte Harald Kamer.