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Schulneubau Drei Standorte in der engeren Wahl

Für den Ersatzneubau der Petrikirchhof-Grundschule hat die Stadtverwaltung Stendal drei konkrete Standorte im Blick.

Von Donald Lyko 10.11.2016, 02:00

Stendal l Am Montag schaute sich der Sozialausschuss die Petrikirchhof-Grundschule an, am Dienstag der Kultur- und Schulausschuss – spätestens nach den Rundgängen war vielen eines klar: Selbst eine Komplettsanierung der historischen Bausubstanz kann nicht die Bedingungen schaffen, die für einen modernen Schulbetrieb erforderlich sind. Und für die Zahl der Schüler: In diesem Schuljahr sind es 134, für das nächste werden nach jetzigen Planungen 147 erwartet. Ein Neubau scheint unumgänglich.

„Es ist unstrittig, dass etwas passieren muss“, sagte Torsten Mehlkopf, Amtsleiter für Jugend, Sport und Soziales, am Dienstag im Kultur- und Schulausschuss und unterstrich, dass die Verwaltung einen Schulneubau bevorzuge. Dafür wurden mehrere Standorte ins Auge gefasst. Aber: Ein zirka 6000 Quadratmeter großes, unbebautes Grundstück im Innenstadtraum zu finden, ist schwierig.

Von der Verwaltung werden nun drei Grundstücke vorgeschlagen. „Höchste Priorität“, so Mehlkopf, habe die Fläche neben der Turnhalle am Haferbreiter Weg in Richtung Altes Lager. Es müssten noch Teilflächen von der Bahn erworben werden, dazu laufen bereits Verhandlungen. Aber der Großteil des Gebietes gehört der Stadt. „Vorteile sind die vorhandene Sportanlage und die Turnhalle gleich daneben und eine gute Verkehrsanbindung“, erklärte der Amtsleiter.

Der zweite Vorschlag: Die Fläche, die derzeit am Uchtewall vom Bauhof genutzt wird. Vorteil: Es ist ein städtisches Grundstück. Problematisch könnte aber werden, den Bauhof rechtzeitig umzusiedeln (was vom Stadtrat allerdings schon beschlossen ist).

Und als dritter Standort wird das Grundstück neben dem Hubschrauber-Landeplatz am Nordwall vorgeschlagen. „Der ist ideal, hat aber einen großen Pferdefuß“, räumte Torsten Mehlkopf ein. Die Denkmalschutzbehörde lehnt das Vorhaben wegen der nahe gelegenen Wallanlage bisher ab. Es laufen allerdings weitere Gespräche. Sollten diese aber nicht erfolgreich sein und ein jahrelanger Rechtsstreit um die Genehmigung drohen, ist diese Variante für die Stadt vom Tisch. „Wenn bis Februar, März von der Denkmalbehörde keine Zustimmung vorliegt, kann dieser Standort nicht mehr berücksichtigt werden, dann fällt er raus“, stellte der Amtsleiter klar. Der Grund: die Zeit und die Tatsache, dass „absoluter Handlungsbedarf“ bestehe, so Mehlkopf.

Denn zum Schuljahr 2019/20 möchte die Stadt den Schulneubau in Betrieb nehmen. Dafür müsste aber Anfang 2018 mit dem Bau begonnen werden, die Planungen müssten nächstes Jahr anfangen. Heißt: Spätestens im April müsste der Stadtrat über den Standort und die Investitionssumme entscheiden.

Die Verwaltung will nun für alle drei Standorte die Neuzuschnitte der Schuleinzugsbereiche erarbeiten und diese in der ersten Sitzungrunde des neuen Jahres vorstellen.

Von den vorgeschlagenen Varianten ist für CDU-Stadtrat Jörg Böhme nur einer akzeptabel: „Wir haben die ganzen Jahre für die Petrikirchhof-Schule gekämpft, weil wir den Standort in der Innenstadt halten wollten. Darum kommt für mich nur der Nordwall infrage“, sagte er im Kulturausschuss, brachte aber auch noch mal eine weitere Variante ins Gespräch: einen Standort am Hartungswall. Der war ursprünglich im Variantenvergleich enthalten. Nahe am Wall gelegen könnte es aber, wie beim Nordwall, Bedenken des Denkmalschutzes geben.

Im Variantenvergleich für die Schulentwicklungsplanung ab dem Schuljahr 2017/18, die den Stadträten im Sommer übergeben worden war, waren auch noch Überlegungen enthalten, die Grundschule Möringen wieder in Betrieb zu nehmen oder im Fall einer Sanierung der Petrikirchhof-Grundschule die dritte Etage der Ganztagsgrundschule an der Goethestraße für eine Nutzung herzurichten. Schon damals hatte die Verwaltung aber dem Neubau den Vorzug gegeben.