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Stadtentwicklung Erste Ideen für den Sperlingsberg

Stendals Verwaltung sieht die Notwendigkeit, den Platz an der Sperlings-Ida grundlegend zu sanieren.

Von Bernd-Volker Brahms 29.04.2016, 03:00

Stendal l Es geht voran am Sperlingsberg, könnte man sagen. Immerhin ist das Parken an dem Ort zu den Akten gelegt. Es läuft noch das Verfahren, mit dem aus dem Platz offiziell eine Fußgängerzone gemacht werden soll. Viel wichtiger aber: Es gibt erste Gedankenspiele, wie der Sperlingsberg umgestaltet werden könnte.

Die Gartenarchitektin Daniela Süßmann von der Magdeburger Firma „Freiraumplaner“ stellte am Mittwoch im Stadtentwicklungsausschuss einige Varianten vor und gab einige Grundsätze bei der Gestaltung mit auf den Weg. „Es ist historisch nicht ableitbar, den Platz zu bepflanzen“, sagte die Expertin. Gleichwohl erahnte sie, dass gerade eine Begrünung von vielen gewünscht werde. „Es ist die ehrlichste Variante, dort keine Bäume zu platzieren“, sagte die Gartenarchitektin. Aus ihrer Sicht sei höchstens eine Bepflanzung rund um den Sperlingsbrunnen vertretbar.

Eine andere Wahrheit sprach Amtsleiter Georg-Wilhelm Westrum aus: Auch wenn die letzte Sanierung des Platzes gerade einmal rund 20 Jahre her ist, muss in absehbarer Zeit über eine grundlegende Sanierung nachgedacht werden. „Die Pflasterung ist schadhaft“, sagte Westrum. Man müsse in Etappen vorgehen. „Ich sehe momentan nicht, wo das Geld herkommen soll“, sagte Westrum. Für einen Stufenplan müsse man allerdings „wissen, wohin man will“.

Zuvor hatte der Stadtratsvorsitzende Thomas Weise (CDU) geäußert, dass er völlig platt sei, das auf einmal über einen grundhaften Ausbau gesprochen werde. Er sei davon ausgegangen, dass es nur um bestimmte Gestaltungselemente wie Bänke oder Pflanzen gehe.

„Die Materialien, die vor 21 Jahren verwendet wurden, haben ihre Strahlkraft verloren“, sagte Planerin Süßmann. Die Pflasterung sei sehr locker, die Fugen zerstört. „Das ist nicht mehr schön.“

Der Platz habe nie eine Aufenthaltsqualität besessen, sagte die Magdeburgerin. Der Brunnen sei stets eine Art Insel innerhalb eines Straßenraumes gewesen.

Jetzt, wo es ein Platz sei, solle man sich bei der Gestaltung auf den Brunnen konzentrieren. Es könnten Bänke dort platziert werden. Auf jeden Fall sollte es eine Beleuchtung geben, damit der Platz „auch abends erlebbar“ ist. Eine Bepflanzung sei historisch begründbar, aber nicht ihre Vorzugsvariante, sagte Süßmann. Auch der Denkmalschutz könne möglicherweise intervenieren.

Bäume könne sie sich entlang der Rathenower Straße als Abschluss des Platzes vorstellen. Allerdings müssten die Bäume richtig in die Erde. „In Kübeln, so wie es jetzt der Fall ist, ist es nicht sinnvoll.“

Die Planerin stellte auch eine Variante vor, bei der Baumreihen mit je vier Bäumen entlang der Häuser am Platz verlaufen. „Kirsche und Rotdorn wären denkbar, die wachsen nicht zu hoch und drohen dann nicht, die schönen Fassaden zu verdecken“, sagte Süßmann. In der Vergangenheit habe es am Platz dekorative Beleuchtungen gegeben, das solle man wieder aufnehmen.

Nach Angaben von Amtsleiter Westrum soll die am Sperlingsberg verlaufende Rathenower Straße ab 2018 saniert werden. „Ab da sollte spätestens klar sein, wie der Platz gestaltet werden soll, um zumindest die Pflasterung entlang der Straße daraufhin abgestimmt zu haben.“