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Stendaler Rennfahrer Ardennen-Achterbahn gemeistert

Abgesahnt hat der Stendaler Jörg Muszczak bei Autorennen in den vergangenen Wochen.

Von Thomas Pusch 28.07.2016, 15:12

Stendal l Sie wird die Ardennen-Achterbahn genannt. Die Formel-1-Strecke im belgischen Spa gilt als der anspruchvollste Kurs Europas. Eine Runde ist sieben Kilometer lang, mit einem Höhenunterschied von 100 Metern. Am vorletzten Juli-Wochenende hat der Stendaler Jörg Muszczak die Strecke kennengelernt. Er nahm an der Cup und Tourenwagen Trophy teil. Und zeigte sich im Gespräch mit der Volksstimme recht zufrieden mit dem Abschneiden.

Gefahren ist er wieder mit dem zum Tourenwagen umgerüsteten Seat Leon Super Copa, der den Namen Elsa trägt. Namensgeberin ist die Tochter von Jörgs Bruder Dirk. Etwa 350 PS stecken unter der Motorhaube des Wagens, mit dem Muszczak bereits zweimal an den 24 Stunden von Barcelona teilgenommen hat. Bei der Premiere 2014 fuhr er auf den 34. Platz, im vergangenen Jahr gab es mit dem vorzeitigen Ende im Kiesbett ein Frusterlebnis.

Das einzige, was Muszczak in Belgien hätte frustrieren können, war das Wetter. Während es im Qualifikationsrennen am Sonnabend regnete, war es beim Rennen selbst trocken – nicht unbedingt Muszczaks Lieblingswetter. In seiner Klasse (bis 3500 Kubikzentimeter) hatte er es auf die Pole Position geschafft, am Ende musste er sich wegen Rennschwierigkeiten mit einem überhitzten Motor mit dem 13. Platz im Gesamtklassement zufriedengeben, in seiner Starterklasse bedeutete das immerhin den vierten Platz. 30 Starter waren insgesamt mitgefahren.

Am Sonntag qualifizierte sich der Stendaler für die zweite Startposition und landete diesmal auch als Dritter auf dem Podest und nicht auf dem undankbaren vierten Platz. Er sieht das auch als einen Erfolg für Stendal, mit Fahnen demonstrierte das Team in Belgien seine Herkunft.

Seit diesem Jahr hat Muszczak, der zusammen mit seinem Bruder Dirk und Martin Herden vor zwei Jahren den kleinen Rennstall MHM Motorsport gründete, ein neues Fahrzeug. Mit dem Seat Leon Cup Racer ging es in diesem Jahr zum Bördesprint nach Oschersleben. Zwei Pokale für den Klassensieg konnte Muszczak beim Pressetermin stolz präsentieren. Der Wagen wird heute Abend im Magazin „Zibb“ auf dem RBB vorgestellt. Präsentiert wird er von Mike Beckhusen, dem Sohn des Erfolgs-Motorbootsportlers Bernd Beckhusen. Der wurde nicht nur mehrmals DDR-Meister, sondern auch Welt- und Vize-Europameister. Sein Sohn gilt als eines der größten Motorsporttalente. „Mal sehen, was sich aus der Verbindung ergibt“, meinte Muszczak. An welchen weiteren Rennen er in diesem Jahr teilnimmt, steht noch nicht fest. Die 24 Stunden von Barcelona werden im September gestartet, „aber das ist auch immer eine Frage des Geldes“.