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Straßenbauarbeiten In Poststraße wird ohne Ende gebaut

Eigentlich sollte in der Stendaler Poststraße nur bis Mitte Mai gebaut werden. Mittlerweile wird auch in der Hallstraße gebuddelt.

Von Bernd-Volker Brahms 21.06.2017, 12:06

Stendal l Martin Plötze vom Bauernladen „Griebener Hof“ nimmt es mittlerweile mit Galgenhumor. „Es ist schön verkehrsberuhigt geworden.“ Plötze hat sein Geschäft am Ende der Poststraße – und diese ist seit dem 20. März aufgerissen. Die Stadtwerke verlegen dort Fernwärmeleitungen, Stromkabel und Trinkwasserleitungen.

Das städtische Unternehmen hatte eine Bauzeit von acht Wochen veranschlagt. Mittlerweile ziehen sich die Arbeiten bereits über drei Monate lang hin, und ein Ende scheint nicht in Sicht. Erst gestern wurde vor der Musikschule eine neues Loch in die Erde gehämmert, auch die Hallstraße wurde inzwischen in die Arbeiten einbezogen. Im Kreuzungsbereich ist für den Verkehr ein Nadelöhr entstanden.

Als im April nahezu zwei Wochen lang keine Bautätigkeit herrschte, hieß es von Stadtwerkepressesprecher Rolf Gille wiederholt auf Volksstimme-Anfrage „Wir sind im Zeitplan.“ Nun sollen die Arbeiten bis zum 30. Juni erledigt sein.

„Es gab in den letzten Wochen Probleme bei der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Fernwärmeleitung sowie mit einem Trinkwasserschieber, so dass die Schaltungen der Mittelspannung auf die neue Kabelanlage erst in dieser Woche durchgeführt werden können“, sagt Gille.

Dass bei den Bauarbeiten die Hallstraße einbezogen werden würde, sei von vornherein klar gewesen, sagt er, da Netzverknüpfungspunkte auf der gegenüberliegenden Straßenseite angesiedelt seien. Aber ganz fertig sein werden die Tiefbauarbeiten in der Poststraße auch dann nicht, wenn alle Leitungen verlegt worden sind. Es folgt noch die Sanierung einer Trafostation, so Gille.

Auch in der nahe gelegenen Weberstraße wird seit Wochen gebuddelt. Dort arbeiten die Stadtwerke nach Angaben ihres Pressesprechers an Gasleitungen. Zeitweise stand ein Zeichen „Vorsicht Explosionsgefahr“ an der Baustelle. Die Bauarbeiten sollen dort Mitte Juli abgeschlossen werden – zumindest vonseiten der Stadtwerke. Danach wird die Straße ab Montag, 17. Juli, voll gesperrt, damit ein neuer Straßenbelag aufgezogen werden kann. Im September sollen die Arbeiten fertig werden.

Wie berichtet, hatte es heftige Diskussionen unter den Anwohnern und dann auch im Stadtrat über den geeigneten Belag gegeben. Nun wird die ursprünglich vorgesehene Variante Granit-Kleinplaster genommen.

Auf die Frage, warum die Arbeiten der Stadtwerke und der Straßenbelagsarbeiten nicht gekoppelt werden konnten, heißt es vonseiten der Stadt, dass dadurch die Zeit der Vollsperrung reduziert werden könne. Der Ausbau der Straße wird 290 000 Euro kosten und zu 90 Prozent aus Fördermitteln des Bundes und zu 10 Prozent durch das Land finanziert. Mit den Bauarbeiten an der Weberstraße hatten die Stadtwerke am 4. April begonnen, so dass diese mittlerweile auch schon seit elf Wochen andauern. Und es wird auch noch drei Monate weitergehen.