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Tief gebuddelt Sand für Deiche kommt aus Stendal

Der Bund hatte das Gelände in Stendal an Privatunternehmen verkauft. Vorrangig soll dort für den Bau der A 14 Sand abgebaut werden.

Von Bernd-Volker Brahms 26.10.2016, 01:01

Stendal l Derzeit rollen zahlreiche Lastwagen mit Sand beladen durch den Möringer Weg in Stendal. In der Nähe der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber herrscht einige Betriebsamkeit.

Es wird allerdings nichts gebaut, sondern lediglich Sand abgebaut. Dies bestätigen die beiden beteiligten Baufirmen Eurovia und Papenburg sowie der Landkreis Stendal als Genehmigungsbehörde für den Abbau.

Das Gelände gehörte einst zur 1937 errichteten Hindenburg-Kaserne und ging nach der Wende in den Besitz des Bundes über. Aus der Kaserne wurden die Berufsbildenden Schulen (BBS), das weitläufige Gelände hinter der Schule ist weitgehend Brachfläche. Das Gelände wurde verkauft.

Die Firma Eurovia mit Hauptsitz in Bottrop hat einen großen Teil bereits 2005 erworben. Seit April 2015 hat das Unternehmen eine Abbaugenehmigung für den Sand. „Mit Hinblick auf die Nordverlängerung der A14 haben wir das Gelände gekauft“, sagt Carsten Henschke, Leiter der Eurovia-Niederlassung in Magdeburg. Allerdings ziehe sich das Autobahnprojekt ja noch länger hin, so habe man sich nun entschlossen, zunächst Tonerde („Auenton“) für den Deichbau zur Verfügung zustellen.

Der Ton ist für die wasserseitige Seite des Deiches vorgesehen. Der Ton ist ein wasserundurchlässige Masse.

Insgesamt werden vorerst rund 100 000 Tonnen Erde abgebaut, wie Henschke auf Volksstimme-Nachfrage mitteilt. Insgesamt hat das Unternehmen eine Fläche von 17,5 Hektar und besitzt seit April 2015 eine Abbaugenehmigung vom Landkreis. „Eine erste Teilfläche ist jetzt erschlossen“, sagt Henschke.

Die Firma Papenburg hatte bereits seit 2006 auf einer Fläche von rund sieben Hektar eine naturschutzrechtliche Genehmigung und damit ein Abbaurecht. 2016 wurde diese Genehmigung verlängert, teilt Kreissprecher Edgar Kraul auf Nachfrage mit. Abgebaut werde allerdings erst seit ein paar Jahren. „Es ist immer eine unternehmerische Entscheidung, wann tatsächlich agiert wird“, sagte Kraul.

Vorrangig soll auf dem Areal Kiessand abgebaut werden. Für die Verlängerung der A 14 wird davon in nächster Zeit noch reichlich benötigt.