Tiergarten Tiger wacht über Camp für Forscher
Ein Camp für Forscher und Entdecker wurde am Mittwoch im Stendaler Tiergarten eingeweiht.
Stendal l Der englische Naturforscher Charles Darwin (1809-1882) und der deutsche Forscher Alexander von Humboldt (1769-1859) zählten zu den Jugendhelden von Uwe Donner. Und auch noch heute imponieren sie dem Vereinsvorsitzenden der Tiergartenfreunde Stendal.
„Mit unserem Informationsstand haben wir diesen Forschern und Wissenschaftlern ein kleines Denkmal gesetzt“, freute sich Donner am Mittwoch, als das Camp für Forscher und Entdecker – so der Name des Holzhäuschen – eingeweiht wurde. Es beinhaltet Schautafeln, auf denen mit Foto und kurzen Texten neun Forscher, Wissenschaftlicher, Tierschützer skizziert werden. Neben Darwin und von Humboldt finden sich dort unter anderem Carl von Linné (1707-1778) und Bernhard Grzimek (1909-1987), aber auch Zoologin Dian Fossey (1932-1985), die sich für den Schutz von Berggorillas einsetzte und in Ruanda ermordet wurde.
Es sei begrüßenswert, dass der Info-Stand auch auf Probleme wie die Bedrohung von Berggorillas aufmerksam mache, sagte Tiergartenleiterin Anne-Katrin Schulze. Damit sei das Camp für Forscher und Entdecker „ein kleiner Beitrag zum Artenschutz“.
Für den sorgt der Verein der Tiergartenfreunde. Er setzte die Idee um, die sein Vorsitzender entwickelt hatte. Eigentlich sei das Camp aus dem Aspekt der Zweckmäßigkeit heraus entstanden, verriet Donner. „Da war dieser freie Platz und die Frage, wie er genutzt werden könnte. Da hatte ich die Idee mit dem Info-Stand“, blickte er zurück. Mit Unterstützung seiner Vereinsmitglieder, weiterer Helfer und vor allem Sponsoren wurde sie umgesetzt.
Dazu zählten der örtliche Hellweg-Baumarkt, die Kaschade-Stiftung und die in Zichtau ansässige Stiftung „Zukunft Altmark“. Der Baumarkt hatte das Gartenhäuschen zur Verfügung gestellt. Eigentlich sollte der Tiergartenverein ein Musterhaus erhalten, das auf dem Parkplatz des Marktes stand. „Das halbe Haus wurde aber über Nacht gestohlen. Da haben wir dann schnell ein anderes besorgt. Es findet eine gute Verwendung. Da helfen wir gern“, erzählte Marktleiterin Birgitt Krebs. Den Auf- und Abbau übernahm übrigens Ralf-René Nagel. Dafür erhielt der Betriebshandwerker des Tiergartens ein Extra-Lob von Donner.
Rund 3500 Euro investierte der Tiergartenverein in das Camp. 1500 Euro steuerte die Stiftung „Zukunft Altmark“ dazu. „Wir unterstützen Projekte, die unsere Altmark attraktiver machen und zeigen, wie schön sie ist“, erklärte Kuratoriumsmitglied Dirk Schlüsselburg.
Uwe Donner glaubt, dass das Camp für Forscher und Entdecker vornehmlich Schulklassen und große Besucher ansprechen dürfte, bietet es doch komprimiert Informationen über bedeutende Persönlichkeiten. „Für kleine Kinder ist es sicher nicht so interessant“, schätzte er ein.
Doch die Steppkes könnte ein lebensgroße Tigerfigur anziehen, die im Holzhäuschen wacht. Mal abwarten, einige Kinder hat er schon einen Schrecken eingejagt.
