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Tiergartenlauf Mit Teilnehmerrekord um den Stadtsee

Bei der dritten Auflage des Stendaler SWG-Tiergartenlaufs am 1. April stimmte einfach alles. 240 Starter waren Rekord.

Von Egmar Gebert 03.04.2017, 01:01

Stendal l Wimpelketten in den Bäumen. Hunderte Luftballons in dem zum Start- und Zielbereich erklärten Teil der Wiese zwischen Stadtsee und Tiergarten, Hüpfburg und Trampolin, Versorgungs- und Infostände. Und das alles von einer wohlmeinenden Sonne beschienen. So hatten es sich die Organisatoren des dritten Stendaler Tiergartenlaufs gewünscht und so präsentierten sie ihn am vergangen Sonnabend dann auch.

Apropos drei: Genau genommen waren es drei Läufe, zu denen die Stendaler Wohnungsbaugesellschaft eingeladen und für die das Team um Gerd Engel die organisatorischen Fäden geknüpft hatte. So hüpften und tollten sich die jüngsten Läufer schon vor 10 Uhr auf dem Rasen warm, oder ließen das, weil zum strammen Laufen noch zu jung, von ihren Müttern, Vätern (wahlweise auch sportliche Omas) erledigen.

Eine halbe Stunde später fiel dann für sie – die Teilnehmer des 600 Meter langen Erdmännchenlaufs der Startschuss, abgefeuert aus der Konfetti-Kanone der Wahrburger Karnevalisten.

Obwohl der Erdmännchenlauf nur Sieger kannte – jedes Kind, das über den Zielstrich lief, wurde mit Applaus gefeiert und einer Urkunde bedacht – , war die Freude bei drei Jungen besonders groß: Hannes Tietz (11 Jahre), Jan Pflug (13) und Nicolas Schulz (10) sprinteten dem rund 100 Starter zählenden Feld bis ins Ziel hinein davon. „War‘s das schon? , wollte Hannes wissen, als er wieder halbwegs Luft zum Sprechen hatte. Natürlich nicht. Der Höhepunkt,der auch den Elfjährigen wieder am Start sah, stand noch aus.

Wobei das Publikum – mindestens ebenso zahlreich wie die rund 240 Aktiven – jeden der drei Läufe zum Höhepunkt klatschten und jubelten.

Da war dann eben die 4 x 600 Meter-Staffellauf nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern spannender Wettkampf Nummer zwei des volkssportlichen Vormittags. Zehn Staffeln gingen an den Start, zwei mehr als bei der Staffel-Premiere im Vorjahr.

Der erste Staffelstabwechsel sah noch die Mannschaft des Stendaler Hospizes vorn. Sollte der heimliche Favorit dieses Mal zu schlagen sein? Am Ende dann doch nicht. Das Team der „Eine-Welt-Läufer“ verteidigte mit Schlussläufer Mohammed Hassan aus Syrien seinen Vorjahrestitel.

Die meisten der acht jungen Männer (sie traten in zwei Staffeln an) wohnten im Vorjahr, als die Idee zu der Eine-Welt-Läufer-Staffel geboren und mit Hilfe vom ebenfalls startenden Sozialarbeiter Torsten Werner Wirklichkeit wurde, noch in der Gemeinschaftsunterkunft am Möhringer Weg. Heute haben sie größtenteils Wohnungen in der Stadt. Ihr Motto „Sport verbindet“ haben sich Mohammed und die anderen auf die Trikots gedruckt.

Mit denen werden sie im kommenden Jahr wieder dabei sein. „Na klar, wir sind doch die Titelverteidiger“, begründet Torsten Werner. Einige der Eine-Welt-Staffelläufer standen kurz darauf erneut am Start. Gemeinsam mit dem elfjährigen Hannes und noch einmal hundert Männern, Frauen und Kindern gingen sie den „langen Kanten“ an, die 2000 Meter des Tiergartenlaufs 2017. Ihn entschied Vorjahressieger Hafiz Sadarie für sich (siehe Info-Kasten).

Der Ehrenpreis des SWG-Tiergartenlaufs dieses Jahres ging an das Christliche Jugenddorf Billberge, das mit 15 Kindern und deren Bezugspersonen teilnahm.

Einen Preis hätten allerdings auch die SWG-Mannschaft, das Org.-Team um Gerd Engel und alle Helfer verdient. Sie bekamen ihn dann auch in Form eines großen Dankeschöns, das mit den abschließenden Worten von SWG-Geschäftsführer Daniel Jircik über das zum Sportfestplatz am Stenadler Tiergarten gewordenen Areal hallte: „Also wenn wir das alle zusammen im nächtsen Jahr wieder so toll hinkriegen, dann freue ich mich jetzt schon darauf.“