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Verkehrsplan Rufbus soll attraktiver werden

Der aktuelle Nahverkehrsplan für den Landkreis Stendal soll erneuert werden.

Von Thomas Pusch 16.09.2016, 01:01

Stendal l Noch im kommenden Jahr hat der Nahverkehrsplan des Landkreises Stendal seine Gültigkeit. In ihm ist festgelegt, in welchem Zeittakt die Busse im Kreisgebiet unterwegs sein sollen, welche Linien es gibt, wie die Anforderungen an Fahrzeuge und Haltestellen aussehen. Da sich manche gesetzlichen Grundlagen geändert haben, aber vor allem, weil die Lizenzen für den Busverkehr neu vergeben werden, wird in der Kreisverwaltung an einer erneuerten Version des Planes gearbeitet. Verantwortlich dafür ist Ulrike Weis, die den Entwurf am Mittwoch den Mitgliedern des Wirtschaftsförderungs-, am Donnerstag dem Kreis-, Vergabe- und Personalausschuss vorstellte.

Derzeit sind Busse auf 48 Linien unterwegs, rund 866 Haltestellen werden in 233 Orten mit mindestens 50 Einwohnern angefahren. Ausgerichtet ist der Plan auf die Erreichbarkeit der Grund-, Mittel- und Oberzentren. Das sind die Orte, die die Fahrgäste aus verschiedenen Gründen erreichen müssen oder wollen, beispielsweise um zur Arbeit zu kommen, Angelegenheiten auf Ämtern zu regeln oder Einkäufe zu erledigen. Tangermünde und Bismark sind Beispiele für Grundzentren, Stendal ist ein Mittelzentrum mit Teilfunktion eines Oberzentrums. Die Vorgabe heißt, in 45 Minuten ins Grund-, in einer Stunde ins Mittel- und in 90 Minuten ins Oberzentrum zu gelangen. Von einzelnen Orten ist dies allerdings nicht möglich, so schafft es der Bus von Gladigau nicht innerhalb von 60 Minuten nach Osterburg. In der Vorbereitung des Entwurfes wurden auch Schwachstellen festgestellt. So fährt der Bus in zahlreichen Orten zu selten am Vormittag. Das sei verbesserungswürdig.

Der Rufbus soll populärer werden. „Wir haben festgestellt, dass oftmals nicht richtig bekannt ist, wie er funktioniert“, sagte Weis. Der Kreis solle den direkten Kontakt zu den Bürgermeistern suchen, vorstellbar seien auch auf einzelne Gemeinden zugeschnittene Fahrpläne.

Auch für die Kreisstadt wurde an Verbesserungen gedacht. So soll der Stadtverkehr vor allem im Hinblick auf die Anbindung der Randgebiete direkt an das Zentrum, das Krankenhaus und den geplanten Bahnhaltepunkt „Fachhochschule“ attraktiver gestaltet werden. Dadurch können Linienänderungen notwendig sein.

Vorgaben gibt es auch rein technischer Art. Mindestens 80 Prozent der Fahrzeuge dürfen nicht älter als zwölf Jahre sein. Auf den Hauptstrecken sollen Busse mit niedrigem Einstieg für barrierefreien Zugang unterwegs sein. Weitere Anforderungen sind eine elektronische Haltestellenanzeige und die Möglichkeit, auf bestimmten Strecken Fahrräder mitzunehmen.

Die neuen Lizenzen werden in drei Bündeln zum 1. August 2018 neu vergeben. Der neue Verkehrswegeplan soll in zweiter Lesung beschlossen werden. Gesine Seidel (Die Linke) regte im Wirtschaftsförderungsausschuss an, eine gemeinsame Sitzung mit dem Verkehrsausschuss anzuberaumen. Ausschussvorsitzender Eike Trumpf will sich mit seinem Kollegen Thomas Staudt (beide CDU) verständigen.