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Volksfest Heimatfest zieht raus aufs Land

Nachdem das Altmärkische Heimatfest 2015 in Schönhausen ins Wasser gefallen ist, findet es jetzt in der Gemeinde Jübar statt.

Von Anne Toss 11.08.2017, 01:01

Stendal l Das Altmärkische Heimatfest stand zuletzt mehrmals auf der Kippe. 2015 sagte Schönhausen das Fest sogar komplett ab – teils aufgrund der Spätfolgen des Hochwassers, teils wegen Parallelveranstaltungen und Personalnot im Verwaltungsamt. In diesem Jahr war als Ausrichter Arendsee vorgesehen, die Kommune wollte das Heimatfest in Kombination mit dem Perlenfest organisieren. Doch der Stadt fehlte dafür das Geld – also musste ein neuer Ausrichter her.

Umso größer ist bei Norbert Lazay, Vorsitzender des Altmärkischen Heimatbundes, nun die Freude darüber, dass sich die Gemeinde Jübar mit ihren acht Ortsteilen der Veranstaltung angenommen hat. „Für Jübar ist das ein besonderes Wochenende, da dann auch das 777-jährige Bestehen des Ortes und die 20-jährige Partnerschaft mit der Gemeinde Maria-Lankowitz aus Österreich gefeiert wird“, sagt Lazay. Und in diesem Jahr kommt noch ein weiteres Jubiläum hinzu. Der Altmärkische Heimatbund, Initiator des Festes, feiert selbst 25-jähriges Bestehen. Anlässe zum Feiern gibt es also gleich mehrere.

Mit Jübar gehe man nun zum ersten Mal in eine ländliche Gemeinde. „Durch die Städte sind wir ja einmal komplett durch. Nur Salzwedel und Tangermünde weigern sich bisher, das Fest auszurichten. Da fragt man sich doch, ob sie überhaupt richtige Altmärker sind“, sagt Lazay und lacht. Wie die Besucher das Fest auf dem Land annehmen werden, können die Organisatoren vorab nur schwer einschätzen. „Wir rechnen vorsichtig mit rund 4000 Besuchern, da wir eben nicht in einer Stadt sind. Und Jübar liegt sehr am Rande der Altmark, wir sind selbst gespannt, von wo die Leute schlussendlich anreisen, wie viele sich mobilisieren lassen“, sagt Simone Franz von der Stabsstelle Kultur und Sport des Altmarkkreises Salzwedel.

Zu einem Publikumsmagnet könnte sich das erstmals stattfindende Kinderfest entwickeln, das laut Norbert Lazay sogar ein „neuer Baustein für das Heimatfest“ werden könnte. Mit einer Bastelstraße, Bogenschießen und der Siegerehrung des Malwettbewerbs „Mein Lieblingsplatz in der Altmark“ wird Kindern einiges geboten.

Der Festumzug, nun Sternmarsch genannt, wird am Sonntag dann von vier Blaskapellen angeführt, die von den vier Ortseinfahrten zur Dorfmitte und weiter zum Festplatz unter den Eichen marschieren.

Passend zum 25-jährigen Bestehen des Heimatbundes, gibt dieser zudem eine Publikation heraus, die eine Zusammenfassung aller Exkursionen beinhaltet. „Es ist eine Art Reiseführer, der zu Reisezielen und verschwiegenen kleinen Dingen führt“, verrät Norbert Lazay. Der Heimatbund plant im Vorfeld außerdem eine Veranstaltung mit Buchvorstellungen und einem Vortrag zum Kirchenbau in der Altmark nach 1517.

Da das Heimatfest alle zwei Jahre im Wechsel zwischen dem Altmarkkreis Salzwedel und dem Landkreis Stendal stattfindet, wird zum Abschluss des Festes der Staffelstab symbolisch an letzteren übergeben. Wer das Fest 2019 ausrichten wird, steht jedoch noch nicht fest. Walsleben – ein Ortsteil von Osterburg – ist als potenzieller Ausrichter im Gespräch.