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Wasserspiel Wanne im Marktplatz versenkt

Zwei tonnenschwere Bauteile wurden auf dem Stendaler Marktplatz in Präzisionsarbeit eingebaut. Es soll ein Wasserspiel entstehen.

Von Bernd-Volker Brahms 04.11.2016, 00:01

Stendal l Am Ende klappte alles wie am Schnürchen. Noch am späten Donnerstagvormittag war die 24 Tonnen schwere Betonwanne für das neue Wasserspiel eingebaut und ein 6,2 Tonnen schwerer Deckel darauf montiert. „Es wurde sehr gute Vorarbeit geleistet“, sagte Bauleiter Heiko Hein von der Firma Wassertechnik Rostock.

In den Wochen zuvor war die Grube für das Wasserspiel am westlichen Rande des Marktplatzes ausgehoben und verschalt worden. Am Donnerstag nun wurden die in Zeithain bei Meißen vorgefertigten Großelemente eingelassen. Das klingt einfacher, als es tatsächlich war. Wie bereits angekündigt, mussten ab sechs Uhr morgens die Marienkirchstraße sowie der Kornmarkt voll gesperrt werden, da ein Kran aufgebaut werden musste, der die Teile vom Lastwagen in die vorgefertigte Grube hieven konnte.

„Wir mussten den Kran zweimal auf- und abbauen“, erläuterte der Bauleiter. Jeder Auf- und jeder Abbau dauerte eine Stunde, so dass dies an diesem Vormittag die wesentliche Arbeit war. Problem war, dass der Kran die Distanz vom Lastwagen zur Baugrube – auch auf Grund der Schwere der Teile – nicht mit einem Schwenk absolvieren konnte, so dass die Bauteile jeweils einmal abgesetzt werden mussten und erst nach dem erneuten Aufbau des 100-Tonnen-Krans weitertransportiert und letztlich montiert werden konnten.

Ab Montag wird die Feinarbeit für die künftige Marktplatz-Attraktion geleistet. Dann werden die Druckleitung für die zehn Düsen, die Düsen selbst und Rinnen montiert. Insgesamt sind 150 000 Euro als Investition geplant. An Spenden sind bislang 6845 Euro von 44 Spendern eingegangen.

Als Zuschauer bei dem Bauspektakel war der Architekt Andreas Möhlmann, der das gesamte Ensemble rund um die Marienkirche sowie den Marktplatz entworfen und damit den Architektenpreis der Stadt gewonnen hat.

In Möhlmanns Planungen gab es kein Wasserspiel. Er selbst hatte einen Brunnen in der Nähe der Gerichtslaube favorisiert. Historisch belegt ist ein Brunnen in der südwestlichen Ecke des Marktplatzes.

Allerdings brachten Kaufleute, die rund um den Marktplatz ihr Geschäft haben, die Idee eines Wasserspiels auf und bekamen im Januar innerhalb von vier Tagen 382  Unterschriften zusammen.

Bei der Abstimmung im Stadtrat am 11. April gab es ein hauchdünnes Ergebnis für die Fontäneninstallation: 17 Stadträte stimmten mit Ja, 15 mit Nein und drei enthielten sich der Stimme. Dabei ging das gespaltene Abstimmungsverhalten quer durch die Parteien. Es wird mit jährlichen Folgekosten von rund 2500 Euro für das Wasserspiel gerechnet.