Menschliches und Musikalisches im Mittelpunkt

Stendal l Die Resonanz war überwältigend. Schon beim ersten Weihnachtssingen 2006 kamen rund 1000 Menschen zum Marktplatz, um gemeinsam die Zeit zwischen Kartoffelsalat mit Würstchen und der Bescherung zu verbringen. „Ich kannte das noch aus meiner Kindheit, mit meinem Vater ging ich damals immer in Gardelegen die Stadt hoch und runter“, erzählte Uwe Trapp, Sprecher der Interessengemeinschaft „Weihnachtssingen“. Er hatte die Idee auch schon in seinem Hinterkopf gehabt, als ihn Initiator Lutz Thiede ansprach. Der war durch das Adventssingen des Stendaler Carnevals Vereins, dessen Präsident Uwe Trapp ist, und das Weihnachtssingen in Salzwedel inspiriert worden.

Und inspiriert waren viele Menschen an jenem 24. Dezember 2006. „Es war leichter Nieselregen, aber das hat niemanden gestört“, erinnerte sich Trapp. Mit nur einer Feuerstelle ging es los, auf der wurde Glühwein erhitzt. Dass dafür eigene Tassen oder Becher mitgebracht werden mussten, empfand niemand der Weihnachtssängerinnen und -sänger als lästig. Gemütlich wäre das passendere Wort.

Und so wird es auch in diesem Jahr wieder sein, allerdings gibt es nach zehn Jahren eine Neuerung. Das elfte Weihnachtssingen findet auf dem Winckelmannplatz statt, da am Marktplatz noch gebaut wird. „Die Atmosphäre dort wird aber auch sehr schön sein, die Eisbahn ist eine wunderbare Bereicherung“, schwärmte Trapp. Neben den Stendalerinnen und Stendalern sowie vielen Auswärtigen werden die Rolandmusikanten als singende Weihnachtsmänner dabeisein, Sebastian Socha wird Trompete spielen. Worte zum Fest wird Propst Christoph Hackbeil sprechen. Natürlich hofft Trapp, dass die Rekordzahl vom vergangenen Jahr wieder erreicht wird. Heiligabend 2015 sangen rund 3000 auf dem Marktplatz mit.

Wer mitmachen will, muss nicht alle Texte auswendig kennen. Auf der Internetseite des Offenen Kanals Stendal, www.ok-stendal.de, sind die Texte abgelegt. Das Repertoire umfasst 20 Stücke, von Klassikern wie O du fröhliche über Evergreens wie White Christmas bis zu Stille Nacht.

Für Trapp ist neben dem musikalischen der menschliche Faktor des Weihnachtssingens am bedeutendsten: „Einmal sagte eine 92-Jährige ,das war mein schönstes Weihnachten‘, das berührt“.