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Wirtschaftsleben In zwei Wochen öffnet erster Laden

Am 20. August eröffnet die Firma Tedox ihre neue Filiale im aufgebesserten Gewerbegebiet im Nordosten von Stendal.

Von Bernd-Volker Brahms 05.08.2015, 01:01

Stendal l Stendal bekommt ein neues Einkaufsareal. Ein Meilenstein wird in dem Zusammenhang am Donnerstag, 20. August, die Eröffnung des Baumarkt-Discounters Tedox auf dem Uenglinger Berg sein. Jahrelang verwahrlosten auf dem rund 3,6 Hektar großen Gelände zwischen Gneisenau- und Clausewitzstraße die Hallen, die zu DDR-Zeiten vom Kraftfahrzeug-Instandsetzungs-Kombinat (KIK) genutzt wurden. Nach der Wende gab es mehrere Eigentümerwechsel des Areals. Teilweise wurden die Hallen von kleineren Firmen oder Schraubern genutzt. Einen richtig ansehnlichen Anblick bot das Gelände aber nicht mehr.

Dynamik kam in die Angelegenheit, als 2013 mit dem Elbhochwasser das Unternehmen Tedox seine Umzugspläne von Fischbeck nach Stendal forcierte. „Wir haben uns mehrere Jahre um einen Standort in Stendal bemüht“, sagt Tedox-Prokurist Hans-Jürgen Pfund. Knapp einen Monat nach dem Fischbecker Deichbruch brachte der Stendaler Stadtrat einen Bebauungsplan (Nr. 29/13) auf dem Weg, der Tedox den Umzug ermöglichen sollte. Zu dem Zeitpunkt gehörte das Areal noch nicht einmal den Investoren der Firma Avexus, die zunächst die Federführung hatten. Sie erwarben das Areal im Oktober 2013 für 1,4 Millionen Euro aus einem Insolvenz-verfahren (die Volksstimme berichtete).

„Die Stadt hat sehr schnell Klarheit geschaffen“, lobt Tedox-Chef Pfund das Vorgehen von Stadtrat und Verwaltung. Dies habe dazu beigetragen, dass das Unternehmen die Interimszeit in Fischbeck durchgehalten habe. Dort wurde der Tedox-Markt einige Wochen nach der Flut wieder eröffnet. Die „gesamte Mannschaft“ werde nun von Fischbeck nach Stendal umziehen, so Pfund. Wenn das Geschäft am 20. August in Stendal eröffnet wird, dann wird gleichzeitig der Laden in Fischbeck geschlossen.

Genauso froh wie über das engagierte Handeln der Stendaler Verwaltung ist Hans-Jürgen Pfund nach eigenen Angaben auch darüber, dass es zwischenzeitlich noch einen Wechsel bei den Investoren gegeben hat.

Im August 2014 erwarb der Barsinghauser Geschäftsmann Peter zum Felde das Areal und stieg in die Verträge ein, die die Kölner Avexus AG mit der Stadt geschlossen hatte. Zwischenzeitlich waren große Zweifel an der Seriosität des Kölner Unternehmens aufgekommen, es liefen mehrere juristische Verfahren unter anderem wegen Unterschlagung (die Volksstimme berichtete).

Im Januar 2015 wurde mit den Bauarbeiten begonnen und ein Großteil der Gebäude abgerissen. Lediglich ein Geschäftshaus zur Gneisenaustraße, in dem sich ein Glaubensgemeinschaft sowie ein Imbiss befindet, sowie das Gebäude des Toco-Marktes blieben stehen und wurden mittlerweile saniert. Darüber hinaus wurden große Parkplatzflächen geschaffen. Insgesamt hat Investor Peter zum Felde nach eigenen Angaben 4,5 Millionen Euro investiert. Und es geht weiter.

Zunächst wird 2016 das Dänische Bettenlager in das Nachbargebäude zum Tedox-Markt ziehen. „Das ist eine gute Ergänzung“, sagt Tedox-Chef Pfund. Welcher dritte Fachmarkt auf das Gelände ziehen wird, darüber laufen noch die Verhandlungen. Für eine Aussage stand Investor zum Felde zuletzt nicht zur Verfügung.

Unterdessen macht man sich in der Stadtverwaltung einige Gedanken darüber, wie es in der Scharnhorststraße weitergeht. Von dort zieht das Dänische Bettenlager zum Uenglinger Berg. Das Schuhhaus Deichmann ist im Juli von dort in das Altmark-Forum umgezogen. Immer mehr Geschäftsflächen stehen am alten Standort leer.

„Es sind private Entscheidungen“, sagt Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU). Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen, dass auch dort weiter Gewerbe getrieben werden könne. „Wir dürfen bestimmte Branchen nicht ausschließen“, sagte Schmotz. Es gebe für einige leer gezogene Gewerbeflächen Interessenten.