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40 Jahre Kita Von Kiko über Pieck zu den Bördewichteln

Ihr Sommerfest haben die „Bördewichtel“ in Wefensleben zum Anlass genommen, das 40-jährige Bestehen der Kita zu feiern.

Von Florian Bortfeldt 25.06.2016, 01:01

Wefensleben l Bei optimalen äußeren Bedingungen herrschte von Beginn an eine gelöste und fröhliche Atmosphäre. Es waren viele Gratulanten wie Eltern und Großeltern sowie ehemalige Mitarbeiterinnen gekommen – deutlich mehr als in den Vorjahren.

Für Leiterin Daniela Heider-Wirrmann schloss sich mit diesem 40. Geburtstag ein persönlicher Kreis. Sie gehörte als ganz junges Mädchen 1976 zum ersten Jahrgang. Vier Jahrzehnte später ist sie stolz und froh zugleich, beruflich zur weiteren Entwicklung der Kita beigetragen zu haben. Auch sie empfand die Stimmung als sehr angenehm: „Das ging schon sehr entspannt zu, auch meine Kolleginnen haben das bestätigt.“

In seiner Begrüßung ging der „oberste Bördewichtel“ auch auf die Geschichte ein. Was heute allgemein „Kita“ gerufen wird, nannte sich Mitte der 1970er Jahre noch „Kiko II“ – Kinderkombination für Kleinkinder und Vorschulkinder. Jährlich wurden 280 Kinder in die damals größte und modernste Einrichtung im Altkreis Wanzleben aufgenommen – und damit mehr als doppelt so viele wie heutzutage.

Das Gebäude über zwei Etagen war auf dem neuesten Stand. So gab es auch eine Isolierstation für erkrankte Kinder inklusive kinderärztlicher Betreuung oder auch Fachpersonal für Babynahrung. In den 1980er Jahren wurde die „Kiko“ umbenannt. Aber auch „Wilhelm Pieck“ währte nicht ewig, denn nach dem Fall der Mauer folgte in den Neunzigern ein weiterer – vorerst letzter – Namenswechsel: Die Kita „Bördewichtel“ war geboren.

„Viele Kinder von damals sind heute die Eltern unserer Kinder“, berichtete Heider-Wirrmann. Der geschichtliche Abriss der vier Dekaden wurde auf großen Infotafeln als eine Ausstellung dokumentiert. Viele Gäste erkannten sich da auf den Fotos von früher wieder.

Äußerlich hat sich die Einrichtung verändert, so gab es in den letzten Jahren erste Sanierungen. Auf dem Spielplatz gibt es mit dem Metallklettergerüst „Schweinebaumel“ zwar noch ein Überbleibsel aus den Ursprungszeiten, im Laufe der Jahre wurden aber reichlich neue Spielgeräte angeschafft. Die Modernisierung soll möglichst fortgesetzt werden.

Ob die als schon sicher geglaubten Umbauten, die noch im zweiten Halbjahr 2016 beginnen sollten, tatsächlich realisiert werden können, steht nach der EU-Ankündigung vom Donnerstag, alle Förderprojekte des Stark-III-Programms einer umfangreichen Überprüfung zu unterziehen, allerdings plötzlich wieder in den Sternen. Zumindest wird es eine erhebliche Verzögerung geben. Ein Bericht dazu folgt.

Zurück zur Feier: Das Elternkuratorium eröffnete mit einer witzig-musikalischen Showeinlage den bunten Reigen. Später trugen die Erzieherinnen gemeinsam mit den Kindern ein Geburtstagsständchen vor, danach gab es für die Kleinen (und Großen) viele Attraktionen. So sorgten ein Parcours, das Kinderschminken, der Flohmarkt oder eine Tombola für Kurzweil. DJ Thomas untermalte den Feiertag mit passender Musik.

Die örtliche Feuerwehr, die für die Kinder auch ihr Einsatzfahrzeug mitgebracht hatte, sorgte den ganzen Tag für Würstchen und Buletten. Wie bei allen anderen Verkaufsständen, wanderten auch diese Einnahmen in einen großen Topf, in dem auch private Spenden zugunsten neuer Spielgeräte und Gebrauchsgegenstände für die Kita landeten. Daniela Heider-Wirrmann durfte sich anschließend über einen unteren vierstelligen Betrag freuen: „Wir sind wirklich überwältigt, so viel ist noch nie zusammen gekommen.“ Gleichzeitig machte sie deutlich: „Viele unserer Aktionen können nur durch Fördergelder, Spenden und tatkräftige Eltern umgesetzt werden.“ Letztere hatten im Vorfeld einmal mehr mit einem Arbeitseinsatz die Außenanlage für das Jubiläum hergerichtet. „Vielen Dank an alle Wohltäter, gleich welcher Art“, so die Leiterin.

Da das eigentliche Kita-Jubiläum erst am 1. September ansteht, folgen noch weitere Höhepunkte. So ist für Anfang September schon eine Festwoche in Planung.