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Berufsmesse Künftige Azubis angelockt

Zahlreiche Schüler besuchten die jüngste Berufsorientierungsmesse in Wanzleben. Knapp 60 verschiedene Berufe wurden vorgestellt.

Von Sabrina Trieger 31.08.2016, 01:01

Wanzleben l Maler, Kfz-Mechatroniker oder Elektroniker: In solchen Berufen sind Frauen nach wie vor die Ausnahme. So wie Jessica Kohnert aus Wanzleben. Die 16-Jährige hat sich für eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik entschieden. Bereits seit Anfang des Monats lernt sie den Beruf bei der Avacon in Krottorf. Dass sie in ihrer Arbeitswelt oft die einzige Frau unter Männern ist, stört sie nicht. Jungen Frauen, die in einem als Männerdomäne geltenden Beruf eine Ausbildung absolvieren möchten, gab sie im Rahmen der jüngsten Berufsorientierungsmesse am Info-Stand ihres Ausbildungsbetriebes einen Ratschlag mit auf den Weg: „In jedem Fall vor Ausbildungsbeginn ein Praktikum absolvieren, um zu gucken, ob einem die Tätigkeit auch wirklich liegt. Ich selber war im Vorjahr für ein Schülerpraktikum bei der Avacon.“

Mehr als 25 weitere Vertreter von Ausbildungsbetrieben und Bildungsträgern aus dem Landkreis Börde hatten sich ebenfalls vergangenen Freitagabend auf dem Hof der Wanzleber Sekundarschule eingefunden, um sich vorzustellen.

Die verschiedenen Unternehmen und Organisationen deckten rund 60 verschiedene Berufsfelder ab – angefangen von Verkaufsberufen und Berufen im Hotel- und Gaststättengewerbe über Elektrotechnik, Handwerk, Pflege und Gesundheit bis hin zu Bildungsgängen an weiterführenden Schulen. „Ich bin hier, um mich über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr zu informieren“, erzählte Monique Meinhardt aus Wanzleben. „Ich interessiere mich für die Arbeit in der Verwaltung“, sagte sie in Richtung Hauptfeldwebel Steve Erling, der ihr gleich verschiedene Berufswege aufzeigte. „Deine persönlichen Unterlagen müsstest du bis spätestens Oktober abgeschickt haben“, fügte er hinzu.

Gemeinsam mit anderen Schülern war die Zehntklässlerin auf der Messe in Wanzleben unterwegs. Während Monique bereits eine genaue Vorstellungen hat, in welche Richtung sie beruflich gehen möchte, gab es wiederum auch viele Besucher, die sich einfach „mal umhören“ wollten.

„Unsere Azubis organisieren als Botschafter unseres Unternehmens den Info-Stand selber“, erklärte Annette Wisweh von der Personalabteilung des Trink- und Abwasserverbandes (TAV) Börde. „So ist bei den jüngeren Besuchern die Hemmschwelle geringer und sie sind gesprächiger.“

Für allgemeine Informationen in Berufsfragen stand zudem auch der ehrenamtliche Vorsitzende des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft, Lars Wärmer von der Nordzucker AG in Klein Wanzleben, allen interessierten Besuchern Rede und Antwort.

Der vor zehn Jahren gegründete Arbeitskreis Schule-Wirtschaft ist ein Zusammenschluss von rund 25 Vertretern aus Unternehmen und Bildungseinrichtungen der Region. „Unser Ziel ist es Schnittmengen zwischen Schule und Wirtschaft zu schaffen, um Projekte anzuschieben und Schüler für Ausbildungsberufe in der Region zu erwärmen. Das funktioniert am besten über ein Betriebspraktikum“, weiß Wärmer und verwies dabei auf das zwischen der Nordzucker AG, dem Avacon Ausbildungszentrum und dem TAV Börde gemeinsam initiierten Praktikumsprojekt, das ebenfalls weitgehend durch die betriebseigenen Auszubildenden betreut wird. „Dabei werden den Schülern in drei Betrieben vier Ausbildungsberufe vorgestellt“, erklärt Lars Wärmer das Praktikumskonzept. Für die Berufsmesse konnte er als Vorsitzender des Arbeitskreises ein positives Fazit ziehen: „Schüler unterschiedlicher Schulformen erkundigten sich ausführlich nach allen Berufen querbeet. Den Jugendlichen wurde erklärt, dass sie nicht abwandern müssen. Auch hier bei uns gibt es tolle Ausbildungsmöglichkeiten“, betonte er. „Wir hoffen, dass viele Jugendlichen hier bleiben. Denn die hier ansässigen Unternehmen brauchen den Nachwuchs dringend als Fachkräfte von morgen.“

Die nächste vom Arbeitskreis Schule–Wirtschaft organisierte Berufsmesse kündigen die Verantwortlichen derweil für den 9. September in der Europaschule in Oschersleben an.