"Bördeland" Sänger feiern den 140. Geburtstag
Auf eine 140-jährige Chortradition kann in Hohendodeleben zurückgeblickt werden. Der Chor „Bördeland 1876“ feiert am 8. Oktober Geburtstag.
Hohendodeleben l Mittwochabends ist fröhlicher Gesang im Hohendodeleber Gemeindezentrum „Pferdestall“ zu hören. Verantwortlich dafür sind die Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores „Bördeland 1876“. „Chorprobe ist immer mittwochs ab 19.30 Uhr für eine gute Stunde, es sei denn, die Handballer des SCM haben ein Heimspiel in Magdeburg, dann verlegen wir die Chorprobe auf dienstags vor“, erklärt Chorleiter Jordano Herbst.
Er ist seit 50 Jahren Chorleiter und hat damals als junger Lehrer an der Hohendodeleber Schule die Chortradition im Ort nach einer Unterbrechung wieder aufleben lassen. Nach kurzer Zeit hat der neu gegründete Schulchor damals bei der Schulentlassungsfeier seinen ersten Auftritt gehabt. Wenige Mitglieder des damaligen Schulchores verstärken mit ihren Stimmen bis heute den Gemischten Chor.
Vor allem das deutsche Volkslied einzustudieren, ist heute, so wie damals schon, noch Verpflichtung. Aber auch mit den Werken Mozarts verbindet die Sänger eine besondere Liebe und hin und wieder wagen sie sich auch an Unbekanntes, was sie sich dann in den Chorproben erarbeiten.
In den damaligen Zeiten knüpften verschiedene Chorleiter auch untereinander Kontakte, die bis heute bestehen blieben. So pflegt der Hohendodeleber Chor bis jetzt Kontakte mit Chören aus dem Sülzetal, Wanzleben, Klein Wanzleben und Hadmersleben. Regelmäßig wird bei Konzerten in den verschiedenen Orten dann auch gemeinsam gesungen. So haben sich auch das Frühlingssingen und das Herbstsingen, zu denen sich die Hohendodeleber Sänger regelmäßig Gastchöre einladen, zu festen Höhepunkten entwickelt. Zum Jahreslauf gehört inzwischen auch das traditionelle Weihnachtssingen gemeinsam mit den Hohendodeleber Grundschülern in der Kirche, das in den Lebendigen Adventskalender integriert ist. Aber auch bei runden Geburtstagen und Ehejubiläen sind die Chorsänger gern gesehen. Geselligkeit stand und steht außerdem jährlich bei einer Männertagsfeier, einer Weihnachtsfeier sowie bei Chorfahrten oben an. Außerdem werden seit der Wende auch private Kontakte zu Sängern des Freundschaftschores Braunschweig-Watenbüttel gepflegt.
Derzeit blicken die „Bördeland“-Sänger dem Höhepunkt in diesem Jahr entgegen. Am 8. Oktober wollen sie nicht nur auf das 140-jährige Bestehen ihres Chores anstoßen, sondern selbstverständlich auch ein Ständchen singen. Geplant ist ein Chorkonzert in der Kirche, zu dem auch Gastchöre eingeladen werden, sowie ein Kaffeetrinken. Außerdem soll intern ein Chorfest gefeiert werden.
Insgesamt hat der Gemischte Chor „Bördeland 1876“ heute 31 aktive und acht passive Mitglieder. Das Durchschnittsalter ist hier ebenso wie bei anderen Vereinen hoch. Das jüngste Mitglied ist 51 Jahre alt, das älteste noch singende Mitglied 83. Zu Ehrenmitgliedern wurden die ehemaligen Sänger Erich Müller, der vor 50 Jahren auch zu den Gründern des neuen Chores gehörte, sowie Heinz und Inghild Märtens ernannt. Doch nicht nur aus Hohendodelebern besteht die Riege der Sänger, zu den Chorproben und Auftritten reisen auch Sänger aus den umliegenden Orten wie Domersleben, Magdeburg und Niederndodeleben an. „Auch Verzogene sind uns treu geblieben, so wohnt eines unserer Mitglieder heute beispielsweise in Calvörde“, so Jordano Herbst.
Doch die Nachwuchssorgen gehen auch am Hohendodeleber Chor nicht spurlos vorbei: Sangesfreudige Unterstützer sind jederzeit willkommen. Das würde nicht zuletzt auch den Vereinsvorsitzenden Klaus Krüger freuen.
