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Einsatzübung Drei Vermisste erfolgreich gerettet

Neue Strukturen bei den Feuerwehren der Stadt Wanzleben-Börde erfordern gemeinsames Üben. Nun wurde ein Gebäudebrand simuliert.

Von Constanze Arendt-Nowak 21.08.2016, 03:00

Klein Rodensleben l Als am Donnerstagabend um 17.30 Uhr in Klein Rodensleben die Sirene heulte, quoll aus den Öffnungen der alten Kornmühle im Bauernende dicker Qualm. Auf einer Rüstung vor dem im Umbau befindlichen Gebäude hoffte ein junges Mädchen auf Hilfe. „Es brennt“, rief sie, als die Klein Rodensleber Feuerwehrkameraden wenig später aus ihrem Fahrzeug ausstiegen. Weitere Fahrzeuge aus Groß Rodensleben, Wanzleben, Hemsdorf und Hohendodeleben bezogen nach und nach auf dem Grundstück und entlang der Straße Position.

Die Situation war dann doch weniger brenzlig, als sie aussah, denn der Brand, der gemeldet worden war, war simuliert. „Wir nehmen einen Gebäudebrand mit mehreren vermissten Personen an“, erklärte Stefan Wilke von der Klein Rodensleber Feuerwehr, der die Übung für die fünf Feuerwehren organisiert hatte. Ziel war es, das Zusammenspiel der Ortsfeuerwehren Klein Rodensleben, Groß Rodensleben, Hemsdorf und Hohendodeleben zu üben. Sie werden künftig nach einem sogenannten Zugkonzept der Feuerwehr der Stadt Wanzleben-Börde beispielsweise bei einem Gebäudebrand als Zug 1 gemeinsam alarmiert. Zugverantwortlicher ist Stefan Wilke. Außerdem werden die Drehleiter aus dem Standort Wanzleben und die Führungsgruppe der Stadt Wanzleben-Börde bei solch einem Großschadensereignis angefordert.

Die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle verschafften sich zügig einem Überblick, so dass die ersten Kameraden schon bald unter Atemschutz in das Gebäude vordrangen. Der dichte Rauch erschwerte die Sicht. Dennoch wurden die „vermissten“ Personen – gemimt durch Celine Stiebitz, Jasmin Liebzeit und Cheyenne Röber von der Klein Rodensleber Jugendfeuerwehr – zügig gerettet. Cheyenne Röber, die sich auf dem Gerüst positioniert hatte, kamen zwei Kameraden im Drehleiterkorb zu Hilfe. Auf einem Verletztensammelplatz wurden sie zunächst betreut. Als vierter Verletzter im Einsatz kam ein Kamerad hinzu, der während des Einsatzes im Haus unter Atemschutz „zusammengebrochen“ war.

Während sich die Einen um die Menschenrettung kümmerten, bauten Andere eine stabile Wasserversorgung aus den Tanklöschfahrzeugen, Hydranten und dem etwa 150 Meter entfernten Löschteich hinter dem Feuerwehrgerätehaus auf. Lange Schlauchleitungen wurden über das für den Verkehr gesperrte Bauernende verlegt.

Die Aufgaben an der Einsatzstelle sind nach dem Zugkonzept vorgegeben. So kümmerten sich die Klein Rodensleber als zuständige Ortsfeuerwehr, unterstützt von den Hemsdorfern, um die Menschenrettung und den Innenangriff, während die Hohendodeleber Kameraden den Sicherungstrupp stellten und die Groß Rodensleber für die Wasserversorgung zuständig waren.

Die „Beobachter“ konnten nach der Meldung „Feuer aus“ eine positive Bilanz ziehen. „Für die erste Übung des Zuges war das schon gut heute“, erklärte Stefan Wilke vor versammelter Mannschaft und dankte für die Einsatzbereitschaft. Insgesamt stellten sich 44 Einsatzkräfte der Aufgabe. Ein Dank galt zudem Peter Wieland, der sein Grundstück den Feuerwehren als Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hatte.