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Heimatverein Bärburg erhält wieder ein Dach

Das Projekt Bärburg des Eilsleber Heimatvereins nimmt dieser Tage weitere Formen an.

Von Hartmut Beyer 29.01.2017, 10:00

Eilsleben l Das Projekt Bärburg des Eilsleber Heimatvereins nimmt dieser Tage weitere Formen an. Nach einer großen Spendenaktion, an der sich sowohl Firmen als auch Bürger beteiligt hatten, und mit Unterstützung der Gemeinde wird dieser Tage über den Restmauern der im 15. Jahrhundert zerstörten Ritterburg ein Dach errichtet. Zimmerleute der Zimmerei Miehe aus Badeleben fügten das Gebälk an- und aufeinander, das künftig ein Dach aus Zinkblech tragen soll.

Die Überdachung des alten Gemäuers der Burg, die 1206 erstmals erwähnt wurde, war eine Forderung der Denkmalschutzbehörde. Ohne Dach hätte das Bauwerk, das mit großem Aufwand von Mitgliedern des Heimatvereins, weiteren Helfern und Schülern freigelegt worden war, wieder mit Erdreich abgedeckt werden sollen. Heimatvereinsvorsitzender Günter Wagener äußerte eine Vermutung, wie es zur Zerstörung der Burg gekommen sein könnte. Der Angriff zu jener Zeit war anscheinend Ausdruck eines Muskelspiels in der herrschenden Hierarchie: „Es hat wahrscheinlich Differenzen zwischen dem Bistum und dem Landadel gegeben, was die Besitzansprüche und Verteilung von Gütern und Gewinn anbelangt.“ Der Halberstädter Bischof von Krosigk habe sich das aufmüpfige Verhalten in der Provinz wohl nicht bieten lassen wollen und schickte einen Trupp zur Eroberung.

Um das älteste Gemäuer von Eilsleben auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, würden noch der Zugang und das Umfeld entsprechend gestaltet, informierte Günter Wagener. Inzwischen hätte auch das mdr-Fernsehen vom Projekt erfahren und Hilfe im Rahmen der Sendung „Mach dich ran“ angeboten. „Wir werden darauf zurückkommen“, meinte Wagener. Jetzt sei erst einmal das Dach dran.

Damit interessierte Besucher die Bärburg historisch einordnen können, soll es eine Informationstafel geben. Unter anderem kann dann etwas über die Beziehungen von Grafen oder Bischöfen aus Sommerschenburg, Halberstadt oder Magdeburg zur Burg Eilsleben nachgelesen werden.