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Initiative Eltern wollen alle Grundschulen erhalten

Gegen die geplante Schließung der Grundschule machen Eltern in Langenweddingen mobil. Sie haben die eine Initiative gegründet.

Von Mathias Müller 06.10.2016, 01:01

Langenweddingen l „Unser Ziel ist es, die drei Grundschul- standorte im Sülzetal in Langenweddingen, Osterweddingen und Altenweddingen zu erhalten“, sagte am Dienstagabend Claudia Hadel bei der Ortschaftsratssitzung im Langenweddinger Bürgerhaus. Die Mutter von zwei Kindern ist Mitglied in den Fördervereinen der Grundschule und der Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Langenweddingen. Zusammen mit sieben weiteren Familien aus Langenweddingen hat Claudia Hadel die „Elterninitiative für den Erhalt von drei Grundschulen im Sülzetal“ gegründet.

Diese Elterninitiative hat einen Fragekatalog erarbeitet, der an die Gemeindeverwaltung gerichtet ist. Darin fragen die Eltern unter anderem danach, auf welchen Erkenntnissen die Wirtschaftlichkeitsprüfung der drei Grundschulstandorte im Sülzetal beruhe. Hintergrund ist der Plan der Gemeinde, die Grundschule Langenweddingen zu schließen und nur noch die Standorte in Altenweddingen und Osterweddingen am Leben zu erhalten. Dieser Plan soll in dem noch vom Gemeinderat zu beschließenden Gemeindeentwicklungskonzept manifestiert werden.

„Wir können uns nicht damit abfinden, dass die Grundschule Langenweddingen geschlossen wird“, sagte Claudia Hadel. Die Begründung der Gemeinde für die Schließung sei den Eltern nicht schlüssig genug, es seien noch zu viele Fragen offen. Die Elterninitiative wird vom „Aktionsbündnis Grundschule vor Ort“ unterstützt.

Den Katalog mit den Fragen der Elterninitiative übergab Claudia Hadel an Langenweddingens Ortsbürgermeisterin Jutta Spurek (Linke), die versicherte, das Papier der Gemeindeverwaltung zu übergeben. Sie übergab am Mittwochmorgen den Fragenkatalog persönlich an Sülzetal-Bürgermeister Bürgermeister Jörg Methner (SPD). Die Eltern erwarten bis zum 26. Oktober Antworten auf ihre Fragen. Sie wollen die Sitzung des Sozialausschusses des Gemeinderates am Montag, 10. Oktober, um 19 Uhr im Rathaus Osterweddingen besuchen. Ebenso den Stammtisch der Sülzetal-SPD am Mittwoch, 12. Oktober, um 19 Uhr in der Osterweddinger Pension „Magdeburger Börde“, bei dem es um die Novellierung des Kinderförderungsgesetzes geht.

Die „Elterninitiative für den Erhalt von drei Grundschulen im Sülzetal“ hat sich im Sommer dieses Jahres gegründet. Die acht Familien werden vom früheren Bau- und Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre aus Langenweddingen unterstützt. Wie Claudia Hadel sagte, habe die Elterninitiative zusammen mit Daehre und Vertretern der Gemeindeverwaltung bereits die Grundschulen in Osterweddingen und Langenweddingen besichtigt, um sich ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen.

Großes Erstaunen unter den Besuchern der Langenweddinger Ortschaftsratssitzung löste die Information von Ortsbürgermeisterin Jutta Spurek aus, dass der von der Gemeinde geplante Neubau der Langenweddinger Kindertagesstätte auf dem Gelände der Grundschule unter Zuhilfenahme von Fördermitteln aus dem Landesprogramm Stark III nicht erfolgen werde. Die Ortsbürgermeisterin habe dazu eine Mitteilung vom Bauamt der Gemeinde erhalten, wonach eine Voruntersuchung ergeben habe, dass der Kita-Neubau wegen der Nähe zu einer Biogasanlage und Rinderställen nicht möglich sei. Jetzt werde von der Verwaltung die Möglichkeit geprüft, ob der Neubau auf dem jetzigen Kita-Gelände in der Langen Straße realisiert werden könne.

Die Sitzung des Ortschaftsrats Langenweddingen war an diesem Dienstagabend nicht beschlussfähig, weil nicht genügend Mitglieder daran teilnahmen. Ortsbürgermeisterin Jutta Spurek deklarierte die Sitzung in eine Informationsveranstaltung um und gab den Gästen somit die Chance, ihre Anliegen zu äußern.