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Karneval Kanzlerin feiert mit den DCC-Narren

Zum dritten Mal in dieser Session haben die Narren des Domersleber Carnevals Clubs (DCC) Stimmung ins örtliche Kulturhaus gebracht.

Von Constanze Arendt-Nowak 30.01.2017, 00:01

Domersleben l Nun ist es offiziell. Die Domersleber Narren haben die Bürgermeisterin und den Stadtrat für abgesetzt erklärt. Auf der zweiten Prunksitzung dieser Session am Sonnabend hat Bürgermeisterin Petra Hort dann auch freiwillig den Rathausschlüssel an das Prinzenpaar des DCC, Nadine I. und Carsten I., abgegeben. „Eigentlich hätten wir ja in der vergangenen Woche noch gar nicht anfangen dürfen“, merkte Sitzungspräsident Roger Kolonko an.

Aber die Domersleber Karnevals-Familie lässt sich das Feiern eben nicht verbieten. Und so gilt nun bis zum Rosenmontag ein anderes Gesetz, das närrische nämlich. Es schreibt die Kostümpflicht ebenso vor wie die Kussfreiheit und das Muss zum Tanzen. „Außerdem hat jeder ein freundliches Gesicht zu machen“, verkündete Prinz Carsten I. klar und deutlich zu Beginn der Prunksitzung.

Sicher fiel das aber auch dem Publikum nicht schwer, denn das, was die Narren seit dem Beginn der fünften Jahreszeit am 11. November bühnenreif einstudiert haben, kann sich sehen und hören lassen. Von Anfang an war das Ziel klar gesteckt: „Narren, wir schaffen das!“ Wie viel Schweißperlen dafür geflossen sind, darüber spricht keiner im närrischen DCC-Volk. Auch nicht darüber, wie viel Kosten und Mühen nötig waren, um die Frau, die den Satz „Wir schaffen das!“ in aller Ohren gebracht hat, auf die Bühne des Domersleber Karnevals zu bringen – und dann auch noch bügelnd. Notfalls tut es aber eben auch ein Model eines Shoppingsenders, der die Bundeskanzlerin Angela Merkel im Nebenjob parodiert – letztlich bestens in Szene gesetzt von DCC-Närrin Diana Köhler.

Diana Köhler zeigt sich als eine von mehreren Akteuren auf der Domersleber Karnevalsbühne äußerst wandelbar. Mal schlüpft sie eben in den Hosenanzug von Angela Merkel, mal stellt sie den Alltag an der Bushaltestelle in Zeiten von Smartphone und Computern nach, mal „vertellt“ sie sich als Elise „ne Schnute voll op Platt“ mit Gustav.

Apropos Gustav alias Ralph Braune. Auch ein Beispiel für die Wandlungsfähigkeit, die Karnevalisten heutzutage an den Tag legen und vielleicht auch legen müssen, um ein abendfüllendes Programm wie die Narren des Domersleber Carnevals Clubs auf die Beine zu stellen. Denn Akteure, die auf der Bühne ihre Talente gekonnt einsetzen, um in den närrischen Wochen Stimmung zu verbreiten, sind nicht leicht zu finden. Und leider ist es, wie Sitzungspräsident Roger Kolonko bedauert, auch nicht viel einfacher, die Säle mit Publikum zu füllen. Das Programm am Sonnabend endete deshalb auch mit seiner eindringlichen Bitte an das Publikum: „Wenn es euch gefallen hat, sagt es weiter, damit unser Saal immer voll wird.“

An den folgenden Sonnabenden gehen die DCC-Narren nun auf Reisen. Spielorte sind am 4. Februar Groß Rodensleben, am 11. Februar Langenweddingen und am 18. Februar Hohendodeleben. Am 25. Februar wird dann zu Hause im Schafstall die ultimative Karnevalsdisco gefeiert. Beginn aller Veranstaltungen ist um 20 Uhr.