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Kirchenprojekt Schüler bauen Zuckertürme aus Lego

Pfarrer Michael Weber baut mit den Klein Wanzleber Grundschülern die Zuckerfabrik in Miniatur mit Legosteinen.

Von Sabrina Trieger 11.09.2015, 01:01

Klein Wanzleben l Sorgfältig und konzentriert setzt Marie Pommerenke Stein für Stein aufeinander. Aus unzähligen kleinen weißen Lego-Teilen lässt die Neunjährige gemeinsam mit ihren Klassenkameraden die beiden Silotürme der Klein Wanzleber Zuckerfabrik in Miniatur entstehen.

Mit den „Turmbauarbeiten“ war gestern der Startschuss für das zweitägige Lego-Projekt in der Zuckerdorf-Gemeinde gefallen. Mit Blick auf den hier am Sonnabend, 17. Oktober, geplanten Aktionstag rund um die „süße Tour“ stehen die Legobautage ganz im Zeichen der Zuckerproduktion.

Der Prozess vom Rübentransport bis hin zur Zuckergewinnung soll von den Kindern mit Lego erschlossen werden. Regie über den Zuckerfabrik-Bauplan führt dabei Pfarrer Michael Weber aus dem Pfarrbereich Egeln. Er ist großer Lego-Fan und mit mehreren hunderttausend bunten Plastiksteinen und Teilen angereist. „Die Kinder bauen die Silotürme in verschiedenen Gruppen nach einer Vorlage“, merkt er an. Im Gepäck hat er auch eine Lego-Bibel. Darin sind einzelne Geschichten aus dem alten Testament mit Lego-Figuren illustriert und erzählt. „Es gibt nicht nur die Lego-Bibel und Lego-Filme, sondern auch Lego-Missionare“, erklärt der Pfarrer.

Auch er nutzt die kleinen Steine für seine Arbeit: „Wenn die Menschen spielen, kommen sie ins Gespräch“, erklärt der 43-Jährige, der ursprünglich aus dem Ruhrgebiet stammt und Lego seit seinem sechsten Geburtstag sammelt, die Projektidee. Auch seine beiden Söhne Justus Jonas (11) und Titus Jonas (7) haben sich bereits mit dem Lego-Fieber angesteckt. „Sie haben aber ihre eigenen Steine“, erklärt Michael Weber, der viele Bauteile auch immer wieder gebraucht im Internet im Rahmen von Auktionen ersteigert.

Bevor jedoch die gebrauchten Teile nach Größe, Farbe und Funktion bei ihm zuhause fein säuberlich einsortiert werden können, landen sie erst einmal in der Waschmaschine, verrät er. Hier werden sie gewaschen. Damit die Steine dabei nicht einzeln durch die rotierende Metalltrommel fliegen und klimpern, steckt er sie in einen weichen Kopfkissenbezug.

Seine Lego-Sammlung hat mittlerweile den Wert eines Familienwagens und umfasst weit mehr als 100 prall gefüllte Lego-Setzkästen und Kisten. „Um alle Steine transportiert zu bekommen, brauche in einen Transporter“, weiß der Familienvater bereits aus Erfahrung. Viele Kisten sind mit Eisenbahnen bestückt. Sie wird es so wie die Baukunstwerke auch, die die 74 Klein Wanzleber Grundschüler an beiden Bautagen aus Lego „errichtet“ haben, am morgigen Sonnabend in der Klein Wanzleber Kirche zu sehen geben.

„Und zwar zwischen 10 und 12 Uhr“, rührt der „Lego“-Pfarrer, der solch ein Bauprojekt alle zwei Monate plant, die Besucherwerbetrommel. Auch sein Kollege Theo Spielmann wird ab morgen im „Zuckerdom“ eines seiner Eisenbahnsysteme samt einem Zuckerfabrikmodell ausstellen.