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Konzert Symbiose "Alter Kameraden" im Burghof

Mit einem Auftritt des Bundespolizeiorchesters Berlin ist der Ummendorfer Burgsommer zu Ende gegangen.

Von Hartmut Beyer 26.09.2016, 23:01

Ummendorf l Es könnte mit den mehr als 350 verkauften Karten auch einen Besucherrekord gegeben haben. Viele Gäste nahmen einen Stehplatz in Kauf, um dieses Konzert erleben zu können. Das Kompliment, das Orchesterleiter Arend zu Hoene dem Publikum machte, kam erst zum Schluss. „Wir kommen nun seit 15 Jahren hierher, da kann man schon von ‚alten Kameraden‘ sprechen“, sagte er, bevor er mit dem entsprechenden Marsch das zweistündige Konzert ausklingen ließ.

Schon nach „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauss hatte es donnernden Applaus gegeben, man sah rundum in freudige Gesichter. Der Erfolg dieses Orchesters im Ummendorfer Burghof liegt nicht allein in seiner musikalischen Klasse begründet, es ist auch das vielfältige und umfangreiche Repertoire, unter anderem mit traditionellen Märschen, Musical-Melodien oder Filmmusik. Zu den Titeln gibt es immer wieder auch Wissenswertes zu erfahren. „Bei manchen Musikstücken ist es wie in der Sauna, erst beim zweiten oder dritten Aufguss kommt der Erfolg“, meinte Arend zu Hoene bei der Ouvertüre zu „Candide“ von Leonard Bernstein.

Nach Klängen aus Israel kündigte er dann ein altes Stück mit einem jungen Solisten an. Der aber war nicht auszumachen. Erst als „Der alte Dessauer“ erklang und aus einer Ecke des Burghofes Andreas George als so genannter Trompetenposten sein Solo blies, drehten sich die Besucher überrascht um. Gleich nach der Pause ging es mit dem „Säbeltanz“ rasant weiter, es folgten einige „marschlastige“ Wunschtitel, bevor beim Florentinermarsch den Musikfreunden vermutlich ein wohliger Schauer über den Rücken lief. Ein Shanty-Medley spielte man dann speziell für den Präsidenten des Deutschen Marinebundes, Karl Heid, der aus Hamburg hierher gekommen war.

Die rund 40 Orchestermusiker sorgten mit Unterstützung der guten Akustik im Burghof für ein großes Klangerlebnis. Dabei hoben sich vor allem das Bläserquintett, ein Hornquartett und ein Blechbläserensemble sowie das Saxofonquintett ab.

Unter den Besuchern am Sonntag waren auch wieder zahlreiche Burgsommer-Stammgäste dabei. Viele zeigten sich diesmal besonders begeistert. Lothar Lindecke aus Schermcke zum Beispiel. Er erinnerte sich auch noch an eines der ersten Konzerte zu DDR-Zeiten, als der Dirigent provisorisch auf einer grünen Holzkiste stehen musste, um das Orchester überblicken zu können.