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Kritik Teich verkommt zum Modderloch

Der desolate Zustand des Teiches in der Osterweddinger Straße sorgt für Unmut. Anwohner in Osterweddingen fordern schnelle Hilfe.

Von Mathias Müller 18.02.2016, 00:01

Osterweddingen l Nach der Wende haben sich die Osterweddinger Gemeindeväter etwas Gutes dabei gedacht und in der Straße Wasserloch eine schmucke Teichanlage mit Bänken zum Hinsetzen gebaut. Von dem einstigen Charme des Biotops in der Nähe des Festplatzes ist nichts mehr übrig geblieben. Die Sitzbänke sind zerstört, die Straßenlaternen ebenso. Pflanzen überwuchern den Teich, der jetzt eher einem Modderloch gleicht.

Mit diesem Zustand des Teiches wollen sich einige Osterweddinger nicht mehr abfinden. Genau gegenüber wohnt Bärbel Schneidewind. „Wir haben immer Wasser im Keller, das von Teich her kommt“, beklagt die 77-Jährige. Durch das Wasser werde die Bausubstanz des Wohnhauses in Mitleidenschaft gezogen. Auch müsse die Rentnerin den ungepflegten Anblick der Teichanlage mit dem vielen Müll seit Jahren ertragen. Sie wünsche sich von der Gemeinde, dass sich dieser Zustand in absehbarer Zeit verbessert.

Unterstützung erfährt Bärbel Schneidewind von Dieter Lawrenz, der ganz in der Nähe des Wasserlochs in der Bahnhofstraße wohnt. Auch den 71-Jährigen ärgere der Zustand der Teichanlage seit Jahren.

„Das ist ein Schandfleck für Osterweddingen“, stellt er erschüttert fest. Entweder die Gemeinde lasse den Teich sanieren oder schütte das Loch mit Erde auf und bepflanze das gesamte Areal. Ebenso müssen die Bäume zum angrenzenden Festplatz hin beschnitten werden und müsse der Graben im Vogelgesang gesäubert werden. Überall lagere illegal abgeladener Müll, der die Situation noch weiter verschärfe. Würde die Gemeinde mehr Interesse an den Ortschaften wie Osterweddingen zeigen, sagt Lawrenz, würde es deutlich ordentlicher aussehen und müsse er sich nicht beschweren.

Wie Osterweddingens Ortsbürgermeisterin Birgit Wasserthal (CDU) am Mittwoch auf Volksstimme-Nachfrage sagt, sei ihr und den Mitgliedern des Ortschaftsrates der Zustand der Teichanlage im Wasserloch bekannt. „Es muss noch eine Abstimmung im Ortschaftsrat erfolgen, was mit dem Teich werden soll“, verdeutlicht die Kommunalpolitikerin. Seit eineinhalb Jahren dauere dazu die Diskussion im Rat – ohne Ergebnis. Einige Ortschaftsräte seien dafür, den Teich zu sanieren. Andere wollten das Loch mit Erde aufschütten und somit den Schandfleck verschwinden lassen. Wie Birgit Wasserthal verdeutlicht, koste die Sanierung des Teiches geschätzte 12 000 Euro. Geld, das die Gemeinde wegen der Haushaltslage momentan nicht habe. Bliebe womöglich nur die Möglichkeit, das Teichloch mit Erde aufzuschütten. „Die Fuhre Erde kann ich selbst beschaffen und auch für das Bepflanzen sorgen“, kündigt die Ortsbürgermeisterin an. Jedoch müsse sich der Ortschaftsrat zunächst einig werden, wohin die Reise gehen solle.

Birgit Wasserthal habe jüngst Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner (SPD) über die Zustände des Teichs, des Grabens im Vogelgesang und der Bäume am Festplatz informiert. Methner habe zugesichert, eine Lösung zu finden und den Beschnitt der Bäume am Festplatz veranlasst. Auch solle der für die Pflege des Grabens zuständige Unterhaltungsverband über den schlechten Zustand des Gewässers informiert werden.