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Rück- und Ausblick Wehren rücken künftig in Zügen aus

Nach einem einsatzreichen Jahr werden die Feuerwehren auch 2016 viel zu tun haben. Stadtwehrleiter Burkhard Wegner wagt einen Ausblick.

Von Constanze Arendt-Nowak 24.12.2015, 00:01

Stadt Wanzleben – Börde l Ein einsatzreiches Jahr liegt hinter den Kameraden der 13 Feuerwehren der Stadt Wanzleben – Börde. So informierte Bürgermeisterin Petra Hort auch in ihrem Bericht auf der jüngsten Stadtratsitzung darüber, dass die Kameraden bis zum Stichtag 30. November bereits 165 Einsätze abarbeiten mussten.

Zu den größeren und besonderen Einsätzen dabei zählten nach Aussage von Stadtwehrleiter Burkhard Wegner sicher der Brand einer Lagerhalle in Domersleben Ende März sowie die Explosion eines Wohnhauses in Groß Rodensleben im Oktober. Bei beiden Einsätzen arbeiteten die Kameraden mehrerer Ortsfeuerwehren über Stunden Hand in Hand. Ebenso ruft der Stadtwehrleiter die Technische Hilfeleistung nach dem Auffahrunfall zweier Lkw, der am 23. November auf der Bundesstraße 246a bei Blumenberg passierte, in Erinnerung. „So war es ein normaler Einsatz, aber nicht auszudenken, wenn in dem Lkw ein Beifahrer gesessen hätte“, spielt er auf die Deformierung des Führerhauses an.

Die Tendenz, dass viele Feuerwehren am Tage nur bedingt einsatzbereit sind, zeichnet sich– wie wohl in vielen Gemeinden Deutschlands – auch in der Stadt Wanzleben – Börde ab. Schon jetzt werden oft mehrere Ortsfeuerwehren gleichzeitig zur Hilfeleistung alarmiert. Zum Jahresanfang soll in der Stadt Wanzleben – Börde auch vor diesem Hintergrund die Alarm- und Ausrückeordnung überarbeitet werden.

Die Feuerwehren der Einheitsgemeinde werden dann in drei Zügen aufgeteilt, die dann als Einheit zum Einsatz ausrücken. Der erste Zug umfasst, wie Burkhard Wegner sagt, die Ortsfeuerwehren Groß Rodensleben, Hemsdorf, Hohendodeleben und Klein Rodensleben. Im zweiten Zug rücken Bottmersdorf, Domersleben, Klein Germersleben, Wanzleben und die Löschgruppe Schleibnitz gemeinsam aus. Den dritten Zug bilden die Kameraden aus Dreileben, Eggenstedt, Klein Wanzleben, Remkersleben und Seehausen. Die Stadtwehrleitung verspricht sich von dem neuen Konzept, dass die Wehren nicht nur gemeinsam alarmiert werden, sondern auch Ausbildungsdienste zusammen absolvieren. So wäre es möglich, dass sie auch die Fahrzeuge und Ausrüstung der jeweils anderen Wehren kennenlernen und im Einsatz nutzen könnten.

Schon allein vor den finanziellen Zwängen könnten nicht alle Ausrüstungsgegenstände für jede Feuerwehr der Einheitsgemeinde angeschafft werden. Beispielsweise habe aber, so Wegner, der Rüstwagen der Wanzleber Feuerwehr viel Technik an Bord, mit der auch die anderen Wehren im Einsatzfall arbeiten können.

Um die Einsätze abzuarbeiten, braucht es nicht nur Personal, sondern auch leistungsstarke Fahrzeuge. So kamen in diesem Jahr ein neues sogenanntes Dekon-Fahrzeug für den landkreisweiten ABC-Einsatz in den Bestand der Feuerwehr des Zuckerdorfes Klein Wanzleben und die Klein Rodensleber Feuerwehr hat einen der zwei ABC-Erkundungsfahrzeuge des Landkreises übernommen. „Noch befinden sich die Klein Rodensleber in der Ausbildung und sind in ihrem neuen Aufgabenbereich noch nicht einsatzbereit“, merkt der Stadtwehrleiter an. Die Wanzleber Feuerwehr wurde mit einem Motorrad zum Katastrophenschutz-Einsatz und einem neuen Mannschaftstransportfahrzeug ausgestattet. Im nächsten Jahr ist die Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges LF KatS für die Wanzleber Feuerwehr geplant. Die Zusage für Fördermittel des Landes über 100 000 Euro für das Fahrzeug im Gesamtwert von 350 000 Euro liegt bereits vor. Das Katastrophenschutz-Fahrzeug wird über die zentrale Beschaffung des Landes Sachsen-Anhalt bestellt.

Auf Unverständnis stößt beim Stadtwehrleiter, dass einige Ortsfeuerwehren Schwierigkeiten haben, für die Einsatzbereitschaft genügend Atemschutzgeräteträger zu stellen. Oft mangelt das lediglich an dem Nachweis über die Tauglichkeit auf der Atemschutzstrecke und die ärztliche Untersuchung. „Ich verstehe es nicht, dass einige die Zeit dazu nicht finden“, so der Stadtwehrleiter.

Burkhard Wegner soll auf der ersten Stadtratssitzung des neuen Jahres – am 4. Februar – erneut zum Stadtwehrleiter berufen werden. Seine sechsjährige Amtszeit läuft jetzt aus, stellvertretend für die Kameraden der Ortsfeuerwehren haben die Ortswehrleiter ihm in ihrer Sitzung im November erneut das Vertrauen ausgesprochen. David Leseberg (Feuerwehr Wanzleben) soll künftig die Aufgaben des stellvertretenden Stadtwehrleiters mit Schwerpunkt Aus- und Weiterbildung wahrnehmen. Er löst nach sechs Jahren den Wanzleber Feuerwehrkameraden Sven Nevermann ab.