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Schulgebäude Multifunktionshaus soll entstehen

Der Erhalt der Grundschule im Zuckerdorf Klein Wanzleben hat höchste Priorität. So lautet ein Ergebnis der Sitzung des Ortschaftsrates.

Von Detlef Eicke 11.05.2016, 01:01

Klein Wanzleben l Bezug genommen werde auf den Beschluss des Stadtrates, alle fünf Grundschulen in der Stadt Wanzleben-Börde zu erhalten, verdeutlichten die Räte. „Alle Schulen erfüllen die Vorgaben, da sie die entsprechenden Schülerzahlen erreichen“, merkte Klein Wanzlebens Ortsbürgermeister Horst Flügel an.

Die Räte diskutierten und bestätigten die Satzung über die Förderung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen in kommunaler Trägerschaft der Stadt Wanzleben-Börde. Ebenfalls beraten wurde die Satzung der Stadt Wanzleben-Börde über die Erhebung von Kostenbeiträgen für die Inanspruchnahme eines Betreuungsplatzes. Es wurde der Vorschlag eines Ratsmitgliedes aufgenommen und beantragt, ab dem zweiten Kind Rabatt für den Besuch der Kita zu gewähren. Bezug genommen werde dabei auf Paragraf 13 „Ermäßigung des Kostenbeitrages für Familien mit einem Kindergeldanspruch für zwei oder mehr Kinder, die gleichzeitig in der Kita betreut werden.“

Breiten Diskussionsraum im Ortschaftsrat nahm die Erhaltung des Grundschulgebäudes im Zuckerdorf ein. Sie müsse im Dorf bleiben, lautete am Montagabend das Credo. Das Gebäude war zu DDR-Zeit als Polytechnische Oberschule für 600 Schüler errichtet worden. Da Sekundarschüler und Gymnasiasten aller Orte der Einheitsgemeinde nun in Wanzleben die Gesamtschule oder das Gymnasium besuchen, führt das Fehlen der schulpflichtigen Kinder der älteren Jahrgänge im Dorf zu Leerstand in der Grundschule. Derzeit werden jeweils einzügig die Klassen eins bis vier in Klein Wanzleben unterrichtet.

„Wir haben uns Gedanken gemacht, wie das gesamte Objekt erhalten werden kann. Dabei wurde erörtert, was wir umstrukturieren, was wir in jetziger Form belassen können und ob alle Räume tatsächlich benötigt werden“, berichtet Horst Flügel. In den Räumen haben Grundschule und Hort, Schulmuseum und Seniorenklub und darüber hinaus der Kulturverein und regelmäßig das DRK mit seinen Blutspendeaktionen eine Heimat gefunden. „Etwa die Hälfte der existierenden Räumlichkeiten werden genutzt. Die übrige Hälfte steht leer“, weiß der Ortsbürgermeister.

Zwei Varianten sind besprochen worden. Der erste Vorschlag sieht vor, die vier Etagen innerhalb des Gebäudes umzustrukturieren und dort, wo die Möglichkeit besteht, den Vereinen des Dorfes zur Nutzung vorzuhalten. Variante zwei beinhaltet den Teilabriss eines Gebäudetraktes. „So wäre eine geringere Nutzung möglich. Die Finanzierung eines Abrisses muss geklärt sein. Zur Finanzierung des Rückbaus von zwei Etagen sollte durch die Verwaltung die Möglichkeit der Inanspruchnnahme von Fördermitteln geprüft und beantragt werden. Auf jeden Fall soll das Gebäude als Multifunktionhaus bestehen bleiben“, sagt Horst Flügel. Ein Ergebnis stehe aber noch aus.

Gemeinsam mit der Stadtverwaltung werde ein Konzept für die Nutzung des gesamten Objektes erstellt und eine Arbeitsgruppe „Grundschulgebäude“ bis spätestens 15. Juni ins Leben gerufen, hieß es. In der Arbeitsgruppe werden Mitglieder des Klein Wanzleber Ortschaftsrates, Schul- und Kita-Leitung sowie Vertreter von Verwaltung und Vereinen tätig sein. „Noch vor dem 15. Juni soll es eine erste Beratung der Gruppe geben“, so Horst Flügel.