1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Schlau gepackt ist gut entlastet

Schulranzen Schlau gepackt ist gut entlastet

Die Erstklässler der Harbker Grundschule wurden am Donnerstag einem Schulranzen-Check unterzogen - und bekamen gute Noten.

Von Ronny Schoof 18.11.2016, 00:01

Harbke l Ganz abgesehen von der mentalen Schwere, die die Schulanfangsjahre mit sich bringen können und somit für sich schon eine Last darstellen, sei auch das rein physische Gepäck ein gewichtiger Faktor, den man bei Grundschülern beachten sollte, betont AOK-Mann Ralf Kitzing: „Sprich, der Schulranzen sollte mit Bedacht gekauft und genutzt werden. Bei Kindern sind die Knochen noch weich und verformbar und dadurch besonders anfällig für bleibende Haltungsschäden und krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule. Letztlich kommt es auf ein stimmiges Verhältnis zwischen Eigengewicht und Traglast an.“

Auf dass Kinder, Eltern und Lehrer Aufschluss darüber bekommen, ob die Masse der Mappe passt – oder anderenfalls angepasst werden müsste –, bietet die Krankenkasse gemeinsam mit dem Institut für Prävention und Gesundheitsförderung die Aktion „Schulranzen-Check“ an. So auch am Donnerstag in der 1a und 1b der Harbker Grundschule.

Ralf Kitzing und Kollegin Josefine Mendler erklärten den Kindern anhand eines Wirbelsäulenmodells, wie ihr Rückeninneres aufgebaut ist und was passiert, wenn Gewicht darauf einwirkt. Sie gaben Ratschläge unter dem Motto „Mit Köpfchen packen tut dem Rücken gut“, danach kamen die Erstklässler und ihre Ranzen der Reihe nach auf die Waage. Ralf Kitzing trug die Messergebnisse in die „Ranzen-TÜV-Plakette“ ein, die jedes Kind zur Information mit nach Hause bekam. Josefine Mendler hatte indes ein Auge auf die Riemen und Gurte, „denn die sind oft nicht auf die optimale Länge eingestellt“, sodass die Ranzen dann nach hinten hängen oder seitlich fallen, was selbst bei leichtem Gepäck zu falscher Körperhaltung führe und daher auch ungesund für den Bewegungsapparat sei.

„Ein guter Schulranzen sollte also drei wichtige Eigenschaften erfüllen“, zählte Kitzing auf, „Sichtbarkeit im Straßenverkehr, leichte Handhabe und ein möglichst niedriges Leergewicht, damit er nicht überladen ist, wenn Bücher, Hefte, Federtasche und Frühstück drin sind.“ Seiner Erfahrung nach ist der Kaufpreis nicht unbedingt ein Indikator für einen guten oder schlechten Ranzen: „Es gibt ebenso teure Modelle, die ungeeignet sind, wie preiswerte, die alle Eigenschaften mit sich bringen – und umgekehrt.“ Die AOK empfiehlt, auf die Entsprechung „DIN 58124“ zu achten.

Den Harbker Kindern (und Eltern) stellte Kitzing ein gutes Zeugnis aus: „Insgesamt bewegt sich das alles in der Norm, das treffen wir so längst nicht in allen Schulen an. Hier sind es nur ganz wenige minimale Überschreitungen, die vielleicht auch mit einer vollen Brotbüchse oder Trinkflasche zu erklären sind.“

Kommende Woche checkt die AOK nochmals die Harbker Ranzen – dann in den zweiten Klassen.