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Sekundarschule Tombola spielt Geld für guten Zweck ein

Beim Sommerfest der Sekundarschule Langenweddingen wurde eine Tombola veranstaltet. Der Erlös wurde jetzt gespendet.

Von Mathias Müller 01.07.2016, 01:01

Langenweddingen/Magdeburg l Die Sülzetalerin Odette Deutscher wurde beim Sommerfest der Sekundarschule des Sülzetals in Langenweddingen nicht müde, Lose für eine Tombola zu verkaufen. Zum Preis von einem Euro pro Stück konnten sich die Besucher des Festes, das immer einen Tag vor der Ausgabe der Zeugnisse in und vor der Ganztagsschule stattfindet, die Chance sichern, einen der Preise zu gewinnen.

Unterstützung bekamen Odette Deutscher und die Sekundarschüler von Roger Altenburg. Der Entertainer und Musiklehrer aus Magdeburg moderierte die Talenteshow der Schüler und wurde nicht müde, während des Sommerfestes immer wieder auf den Verkauf der Lose hinzuweisen. Altenburg ist zudem Botschafter des Magdeburger Förderkreises krebskranker Kinder, der auf dem Gelände des Magdeburger Universitätsklinikums ein Elternhaus betreibt. Altenburg umrahmt dort das Sommerfest seit Jahren musikalisch. Anders als im ersten Volksstimme-Bericht über das Sommerfest an der Sekundarschule des Sülzetals versehentlich dargestellt, war er in Langenweddingen nicht auf der Suche nach Knochenmarkspendern.

Wie Odette Deutscher berichtete, war der Verkauf der Lose beim Sommerfest der Sülzetal-Sekundarschule ein voller Erfolg. Schon Wochen vor dem Fest war sie in der Region unterwegs, um bei Sponsoren Sachpreise für die Verlosung zu sammeln. 25 Spender stellten hochwertige Sachpreise wie zum Beispiel einen Tabletcomputer, Handy, Bälle oder Fanartikel der Handballmannschaft des Sportclubs Magdeburg zur Verfügung. Alle Preise wurden von den Schülern liebevoll verpackt und warteten bei der Tombola auf die Gewinner.

Auch die Erlöse für den guten Zweck, den die Tombola erbrachte, konnten sich sehen lassen. 600 Euro können somit für die Arbeit des Fördervereins der Sekundarschule des Sülzetals in Langenweddingen zur Verfügung gestellt werden. Erstmals ging ein anderer Teil der Erlöse an den Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder.

Um das Geld zu übergeben, fuhren Odette Deutscher, Lisa Kosmehl als Vertreterin des Schülerrates und Sekundarschuldirektor Heinz-Günter Bartels nach Magdeburg zur Universitätsklinik. Auf dem Gelände der Uniklinik betreibt der Magdeburger Förderverein krebskranker Kinder ein Elternhaus. Prof. Dr. Uwe Mittler ist Vorstandsvorsitzender der „Stiftung Elternhaus am Universitätsklinikum Magdeburg“. In dieser Eigenschaft freute er sich zusammen mit Sandra Matz, Koordinatorin des Elternhauses, über den Besuch aus der Einheitsgemeinde Sülzetal. Lisa Kosmehl übergab Mittler eine Spende in Höhe von 200 Euro und beschrieb dem pensionierten Arzt, der in seinem Berufsleben viele krebskranke Kinder behandelte, wie es zur Einnahme des Gelds gekommen war. „Lisa, sage deinen Mitschülern bitte, dass wir ihnen sehr herzlich danken“, freute sich Mittler über die Geldspende aus dem Sülzetal. Die Aktion sei womöglich Ansporn für andere Bevölkerungsgruppen, es der Sekundarschule in Langenweddingen gleichzutun. „Es ist schön, wenn gesunde Kinder am Schicksal von kranken Kindern Anteil nehmen“, sagte der Professor. Er berichtete zudem darüber, dass es immer mehr Kindertagesstätten gebe, die für die Arbeit im Elternhaus und die des Förderkreises Geld spenden würden.

Wie Koordinatorin Sandra Matz den drei Besuchern aus dem Sülzetal bei einem Rundgang durch das Elternhaus erklärte, wohnen darin Mütter oder Väter, die ihre an Krebs erkrankten Kinder begleiten, wenn sie in der Kinderklinik der Universitätsklinik Magdeburg onkologisch behandelt werden. Während ein Elternteil bei der Behandlung ihrer Kinder mit stationär aufgenommen werde, könne der andere im Elternhaus auf dem Unigelände an der Leipziger Straße schlafen. Die Dauer der Therapie betrage in drei Blöcken bis zu drei Monaten. Danach schließe sich noch eine Erhaltungstherapie von einem Jahr an, danach beginne die ambulante Betreuung der Kinder. Das Elternhaus mit sieben Zimmern biete den Eltern und ihren Kindern zudem eine Möglichkeit, sich nach den anstrengenden Therapien erholen und zurückziehen zu können. „Einmal in der Woche bieten wir den Eltern eine Veranstaltung wie Kreativabend, Sport oder Massage an“, erzählte Sandra Matz. Am Abend des Besuchstages der Sülzetaler in Magdeburg zum Beispiel, habe ein Sponsor die Eltern zu einem Grillabend eingeladen.

Einmal im Jahr veranstaltet das Elternhaus auf dem Gelände der Universitätsklinik ein Sommerfest. Die Sülzetalerin Odette Deutscher besuchte dieses Fest in diesem Jahr zum siebenten Mal. Den Kontakt zu Roger Altenburg, der das Fest oftmals musikalisch umrahmte, bekam sie vor vier Jahren durch ihre Tochter Patrizia. Die heute 12-Jährige besucht die Sekundarschule des Sülzetals und erlernte bei Roger Altenburg das Gitarrespielen.