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Übung Feuerwehren proben Zusammenspiel

Insgesamt 109 Einsatzkräfte der Feuerwehren der Stadt Wanzleben-Börde haben das Zusammenspiel in größeren Einheiten geübt.

Von Constanze Arendt-Nowak 15.05.2017, 01:01

Wanzleben / Heyrothsberge l Eine Ansammlung von Feuerwehrfahrzeugen sorgte am Sonnabend in der Windmühlenbreite für mächtig Aufsehen. Dichter Rauch drang aus dem Eingang eines für die Sanierung vorgesehenen Teils eines Wohnblocks.

Die eintreffenden Feuerwehrleute standen vor der Aufgabe, einen Brand im Keller zu bekämpfen, der in einem dort eingerichteten Drogen-Labor ausgebrochen war.

Was sie bis zum Vorgehen nicht wussten, war, dass dabei auch Chemikalien freigesetzt worden sind, die sich auf dem Fußboden verteilt hatten. Durch den starken Rauch am Brandort, merkten sie zumeist erst nach Verlassen des Gebäudes, dass die Chemikalien – in dem Fall mit Wackelpudding simuliert – an ihrer Einsatzkleidung klebte. Das Dekontaminieren machte sich ebenso erforderlich, wie die Nachforderung von Spezialeinheiten der Feuerwehr.

Andere Kameraden befassten sie unterdessen mit der Menschenrettung, denn in den Wohnungen oberhalb sollten sich noch zwei Personen aufhalten. So wie der Wackelpudding die Chemikalien und Puppen die Verletzten darstellten, war das gesamte Einsatzszenario inszeniert.

Ausgedacht hatten sich das die Stadtwehrleitung der Feuerwehr der Stadt Wanzleben-Börde und ihre Helfer, die diesen großen Ausbildungstag lange vorbereitet hatten. Ausbildungsziel war es, die Zusammenarbeit aller Wehren zu stärken und Schlüsse für die optimale Aufgabenverteilung in den Zügen zu ziehen.

Um besonders auch am Tage die Einsatzbereitsschaft zu gewährleisten, werden die Ortsfeuerwehren der Stadt Wanzleben-Börde seit einiger Zeit bei größeren Schadensereignissen zusammen in sogenannten Zügen alarmiert.

Es gibt drei Züge. Der 1. Zug vereint die Feuerwehren Hohendodeleben, Klein Rodensleben, Groß Rodensleben und Hemsdorf. Der 2. Zug besteht aus den Wehren Domersleben, Wanzleben, Bottmersdorf und Klein Germersleben und im 3. Zug arbeiten die Kameraden aus Klein Wanzleben, Remkersleben, Dreileben, Seehausen und Eggenstedt zusammen. Am Ausbildungstag übten die Feuerwehrleute jeweils in ihren Zügen.

Eine besondere Herausforderung für alle 109 an der Ausbildung beteiligten Einsatzkräfte stellte das Brandhaus auf dem Gelände des Institutes für Brand- und Katastrophenschutz (IBK) in Heyrothsberge dar.

Auf der Suche nach mehreren vermissten Personen, waren verschiedene simulierte Brandsituationen zu bewältigen. Besonders auch für die 62 anwesenden Atemschutzgeräteträger war das eine einsatzbezogene Praxisausbildung.

Nur ein paar Meter weiter waren die Einsatzkräfte dann gefordert, Hilfe nach einem Verkehrsunfall mit Personenschaden zu leisten. Jeder Zug fand ein anderes Szenario vor. Einmal waren an dem Verkehrsunfall zwei Pkw und ein Kind mit einem Fahrrad beteiligt, beim anderen Mal fanden die Kameraden einen Pkw mit Verletzten auf dem Dach liegend in einer Grube und den zweiten an einer Böschung vor.

Beim dritten nachgestellten Verkehrsunfall war es zum Zusammenstoß zwischen einem Zug und einem Pkw gekommen und ein weiterer Pkw aufgefahren. „Ihr sollt selbst merken, wo eure Fehler sind“, erklärte an dieser Stelle der Übungsverantwortliche Andreas Uhde das Ziel den Kameraden.

Thomas Kluge, der sich als Bürgermeister vor Ort ein Bild vom Übungsgeschehen machte, zeigte sich besonders von den Möglichkeiten begeistert, die das IBK für die „unerlässliche Ausbildung der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte“ bietet. „Es ist eine wichtige Sache, dass die Flächen und Übungsobjekte zur Verfügung gestellt werden und die Feuerwehrkameraden so unter modernen Bedingungen üben können“, erklärte er.

David Leseberg zeigte sich als Ausbildungsverantwortlicher in der ersten Betrachtung zufrieden, als der Ausbildungstag nach knapp zwölf Stunden zu Ende ging: „Wir haben ganz schön was bewegt heute.“ Eine genauere Auswertung kündigte er für später an.